Bei ihrer jüngsten Expedition haben Forscher weitere Giganten unter den Bäumen des Amazonas-Regenwaldes entdeckt, unter ihnen ein Paranussbaum mit einer Höhe von über 66 Metern und einem Stammumfang von beinahe neun Metern. Die Höhe entspricht in etwa einem Gebäude von 22 Stockwerken.
Unter den Bäumen ist das eine absolute Seltenheit und unter den “Castanhas“, wie die Paranussbäume in Brasilien genannt werden, ein Novum.
Paranussbäume sind stattliche Bäume. Eine Höhe von 66,66 Metern, wie sie jetzt für ein Exemplar des Paranussbaumes nachgewiesen wurde, ist allerdings neu. Bisher wurde davon ausgegangen, dass sie maximal eine Höhe von 50 Metern erreichen können.
Auf den Riesen unter den Paranussbäumen gestossen sind die Biologen im Reservat Rio Iratapuru im brasilianischen Bundesstaat Amapá. Eigentlich waren die Forscher auf der Suche nach weiteren Giganten des Angelim Vermelho (Dinizia excelsa Ducke).
2019 haben sie im brasilianischen Regenwald an der Grenze der Bundesstaaten Pará und Amapá in einem abgelegenen Gebiet die ersten Giganten des Angelim Vermelho entdeckt. Unter ihnen war ein Exemplar mit 88 Metern Höhe. Die Funde haben weltweit für Erstaunen gesorgt, da so hohe Bäume im Amazonas-Regenwald bis dato nicht nachgewiesen worden sind.
Vorausgegangen war dem ersten Fund eine Studie mit Hilfe eines Radar-Lasers, bei der die Wissenschaftler sieben Regionen ausgemacht haben, in denen es Baumgiganten geben könnte. Nach der ersten Expedition zur Bestätigung der Baumriesen hätte es eigentlich 2020 eine zweite geben sollen. Die war wegen der Pandemie aber auf Januar 2021 verschoben worden.
Zur Überraschung der Forscher haben sie bei ihrer zweiten Expedition nun aber nicht nur Riesen des Angelim Vermelho entdeckt, sondern ebenso von Paranussbäumen. Jetzt wird weiter geforscht, unter anderem auch dazu, wie die Bäume es schaffen, so hoch zu wachsen und welche Rolle dabei die Bodenstruktur spielt.