Würde der Peixe-Boi, wie der Manatee in Brasilien genannt wird, aussterben, gäbe es ernste Probleme, wie der Biologe Diogo Alexandre de Souza von der Associação Amigos do peixe-boi (AMP) konstatiert.
Auf dem Speiseplan der Flussgiganten stehen über 50 verschiedene Arten von Wasserpflanzen. Ohne Peixe-Boi könnten sie sich ungehindert ausbreiten und Teppiche auf der Wasseroberfläche bilden.
Dadurch würde der Eintrag von Licht geringer, was eine Reihe von Problemen für die Organismen mit sich bringen würde, die auf das Sonnenlicht angewiesen sind.
Auswirkungen hätte dies ebenso auf die Befahrbarkeit der Flüsse Amazoniens, die wichtige Verbindungswege sind.
Gleichzeitig ist der Amazonas-Manatee in der Roten Liste der bedrohten Tierarten Brasiliens als “gefährdet“ eingestuft. In der Vergangenheit wurde er wegen seines Fleisches und seiner Haut stark bejagt.
Jetzt ist es die Zerstörung seiner Umwelt, die sein Überleben bedrohen, wie die Verschmutzung der Flüsse, der Bau von Stauwerken für die Stromgewinnung, der verstärkte Eintrag von Sedimenten in die Gewässer durch die Abholzung der Ufergehölze und auch durch die Klimaveränderungen.
Diogo Alexandre de Souza fordert deshalb die Ausweisung weiterer Schutzgebiete sowie Aufklärungsmaßnahmen.
Der Peixe-boi Amazoniens ist der größte Pflanzenfresser des Amazonas-Regenwaldes. Bis zu über 2,70 Meter kann er lang werden und bis zu 420 Kilogramm auf die Waage bringen. Nur alle drei Jahre bringen die Weibchen ein Junges zur Welt, dass sie zwei Jahre lang begleiten.