Tausende Familien des Amazonasgebietes verdienen sich ihren Lebensunterhalt mit dem Flussfisch Arapaima (Arapaima gigas). Um dessen Nutzung zu verbessern, sollen im brasilianischen Bundesstaat Pará die Fische nun mit Chips ausgestattet werden. Die Maßnahme ist Teil eines großen Projektea, bei dem sowohl Zucht, Befischung aber auch Bestandsschutz des in Brasilien unter dem indianischen Namen Pirarucu bekannten Fisches gefördert werden soll.
Durch starke Überfischung wurden die Bestände des Pirarucu bereits nahezu ausgerottet. Mittlerweile ist es allerdings gelungen, eine nachhaltige Nutzung durchzusetzen. Gefischt werden darf er lediglich von den Ribeirinhos, den Flussanwohnern, die in einem der ausgewiesenen Schutzgebiete leben. Nach einer Bestandsaufnahme durch Biologen werden 30 Prozent für die Anwohner freigegeben. Laut Amazonasforschungsinstitut Mamirauá konnte mit dieser Maßnahme die Zahl der Fische um 425 Prozent erhöht werden.
Andere Projekte befassen sich mit der Zucht des Pirarucu in Fischteichen. Allerdings gibt es dabei ein kleines Problem. Bei dem gigantischen Flussfisch unterscheiden sich Männchen und Weibchen äußerlich nicht voneinander, wodurch die gezielte Zucht erschwert wird. Jetzt haben indes das landwirtschaftliche Beratungsamt Parás (Emater) und die Landuniviersität Amazônia (Ufra) eine Partnerschaft geschlossen, um Abhilfe zu schaffen. Ab Anfang 2015 wollen sie die DNA der Fische auswerten, um deren Geschlecht festzustellen. Gleichzeitig sollen die Tiere mit einem Chip ausgestattet werden, um so Paare zu bilden, die sich dann über mehr als 20 Jahre hinweg vermehren könnten.
Der Pirarucu gilt als einer der größten Süßwasserfische der Welt und kann bis zu 250 Kilogramm wiegen. In der freien Wildbahn wird er von den Ribeirinhos mit dem Speer oder der Harpune gefangen.