Der Amazonas-Regenwald beheimatet über einhundert verschiedene Affenarten. Jetzt wurde eine weitere registriert. Sie trägt den Spitznamen Feuerschwanz-Affe, da sein Schwanz orangefarben ist. Das kleine Äffchen gehört zu den zogue-zogue macacos, der Familie Callicebus, und gilt in seinem Bestand bereits als gefährdet, da sein Lebensraum eine Region ist, in der die Landwirtschaft immer weiter vorrückt und die Abholzungsrate hoch ist.
Bereits 2011 wurde der Wissenschaftler Júlio Dalponte vom Institut Mamirauá bei der Expedition Guariba-Roosevelt auf den Affen mit dem feurigen Schwanz aufmerksam. Um ihn als eigene Art einordnen zu können, waren allerdings weitere Forschungen notwendig. Immerhin gibt es etwa 31 Arten, die zu den zogue-zogue macacos gehören. In Zusammenarbeit mit weiteren Experten und Einrichtungen ist es nun gelungen, die Einzigartigkeit des Tieres herauszustellen, wie in einer wissenschaftlichen Zeitschrift der Universität São Paulo veröffentlicht wurde. Daran beteiligt waren neben Forschern des Institutes Mamirauá auch Experten des Museums Paraense Emílio Goeldi.
Neben der auffälligen Farbe seines Schwanzes unterscheidet sich die neu beschriebene Art mit weiteren Merkmalen von seinen 50 bis 60 Zentimeter großen Verwandten, wie einem grauen Streifen auf der Stirn und ockerfarbene Koteletten und Kehle. Sein Vorkommen ist auf ein Gebiet zwischen den Flüssen Roosevelt und Aripuanã in den brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso und Amazonas beschränkt. Die Flüsse seien dabei wichtige Barrieren, durch welche die Bildung von verschiedenen Arten begünstigt werde, wie Felipe Ennes ausführt. Auch sei dies ein Grund dafür, warum die Anzahl der Tierarten weiterhin steige.
Erhalten hat der Feuerschwanz-Affe den wissenschaftlichen Namen Callicebus miltoni. Geehrt wird damit der Wissenschaftler Milton Thiago de Mello, der auf dem Gebiet der Primatologie herausragende Arbeit geleistet hat.