Insgesamt sind im peruanischen Amazonas-Regenwald zwischen 2001 und 2016 über 1,9 Millionen Hektar der grünen Lunge zerstört worden. Die Zahlen stammen vom Nationalen Waldschutzprogramm Perus (PNCB) und sind vor wenigen Tagen vom Umweltministerium des südamerikanischen Landes veröffentlicht worden.
Ähnlich wie in anderen Ländern Lateinamerikas werden auch in Peru für die Kahlschläge vor allem die Landwirtschaft, Rinderhaltung, illegale Holzgewinnung sowie die Ausbeutung von Erdschätzen wie Gold und Edelsteine verantwortlich gemacht. Hinzu kommen ebenso die Auswirkungen des Drogenhandels und mit diesem der Anbau von Coca, dem Ausgangsmaterial für Kokain.
Die Auswirkungen sind für Mensch und Natur enorm. Der Verlust an Biodiversität und die Anheizung des Klimawandels sind zwei Beispiele. Direkt betroffen sind ebenso die dort lebenden Menschen. Bisher isoliert lebende indigene Völker, wie die Mashco-Piro, verlieren ihre Lebensgrundlage.
Selbst in Schutzgebieten leiden die indigenen Völker unter den illegalen Machenschaften in der Nachbarschaft. Das beim Goldabbau eingesetzte Quecksilber verseucht Flüsse und damit das Trinkwasser. Erhöhte Quecksilberwerte in Wasser, Tieren und Menschen der Region Madre de Dios haben 2016 zur Ausrufung eines Notstandes geführt.
Wirklich geändert hat sich dadurch nichts, wie es von der Bevölkerung der Region heißt.
Die im Süden Perus liegende Region Madre de Dios gilt als Epiizentrum des illegalen Bergbaus. Dort haben sich die Kalschläge verdreifacht, von 5.000 Hektar im Jahr 2001 auf 17.000 Hektar im Jahr 2016.