Indios im Amazonas befürchten eine weitere Zerstörung des Regenwaldes und somit ihres Lebensraumes durch den Ausbau von Straßen. Kurz vor Weihnachten trafen sich Vertreter verschiedener Indiostämme aus acht Ländern in Kolumbien zu einem Forum, bei dem es um den internationalen Plan IIRSA ging. Dahinter verbirgt sich eine Initiative zur Verbesserung der Infrastruktur zwischen den südamerikanischen Ländern, die unter anderem den Ausbau von Straßen vorsieht.
Die Indios sehen den Amazonasregenwald durch den Ausbau der Straßen jedoch massiv bedroht. Sie sind überzeugt davon, dass durch eine bessere Infrastruktur die Ausbeutung des Regenwaldes angeheizt wird. Neben den illegalen Abholzungen durch Holzfirmen führen sie die großen Bergbauprojekte, die Mega-Wasserkraftanlagen mit ihren riesigen Rückhaltebecken sowie die Anlagen zur Öl- und Gasgewinnung als Hauptgründe für die Zerstörung des Regenwaldes an. Zudem befürchten sie, dass es mit einer besseren Verkehrsanbindung zu neuen Großbauprojekten kommen wird, die neben dem Regenwald auch ihren Lebensraum bedrohen.
Veranstaltet wurde das Forum rund 70 Kilometer südlich der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá vom Bund der indigenen Völker des Amazonasgebietes sowie Französisch-Guayana. Dem Bund der indigenen Völker gehören Indios von acht Ländern an, über die sich das Amazonasgebiet erstreckt: Brasilien, Bolivien, Peru, Ecuador, Kolumbien, Venezuela, Guyana und Suriname. Neben den Indios nahmen an dem Forum ebenso Repräsentanten der Umweltministerien verschiedener Länder sowie Vertreter der UNO und Nichtregierungsorganisationen wie dem WWF teil.