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Drogenanbau in Kolumbien beeinflusst Weltklima

Veröffentlicht am 8. November 2013 - 17:31h unter Aktuelles aus Kolumbien

138384195743Der Drogenanbau in Kolumbien bedroht das Weltklima. Nach Veröffentlichungen des Projektes “Índice Amazonas 2030” werden auf immer mehr Flächen des kolumbianischen Amazonas-Regenwaldes Drogen angebaut – und das besonders in den Schutzgebieten.

Das Projekt “Índice Amazonas 2030” wird von verschiedenen Organisationen Kolumbiens getragen und von der holländischen Botschaft unterstützt. Im Mittelpunkt stehen die Lebensqualität der Bevölkerung sowie die Nachhaltigkeit im kolumbianischen Amazonasgebiet. Seit drei Jahren werden aber auch Daten aus den verschiedensten Bereichen im Bezug auf die “Lunge der Erde” erfasst und analysiert. Die Ergebnisse sind nicht gerade erfreulich.

Der Amazonas-Regenwald ist die am stärksten von der Abholzung bedrohte Region Kolumbiens. Um Platz für Rinderweiden, landwirtschaftliche Kulturen und eben auch für den Drogenanbau zu schaffen, wurden allein in den vergangenen zwei Jahren 87.000 Hektar Urwald gerodet. Etwa 38 Prozent der Gesamtfläche, auf der in Kolumbien Drogen angebaut werden, befinden sich im Amazonas-Regenwald, 73 Prozent davon in den Naturschutzgebieten “La Macarena”, “Nukak” und “La Paya”. Im Schutzpark “La Sierra Nevada de la Macarena” hat der Anbau der in Höhenlagen geschätzten Nutzpflanze sogar um 50 Prozent zugenommen. Von der großen Mehrheit der Bevölkerung wird dies keineswegs gut geheißen. Im Gegenteil, 76 Prozent der Befragten fühlen sich durch den Coca-Anbau bedroht. Die Zahlen zeigen aber auch, dass die Nationalparks keinen ausreichenden Schutz gegen die Zerstörung des Regenwaldes bieten.

Verlieren wir den Amazonas, verlieren wir damit auch den Kampf gegen den Klimawechsel, ist sich Martin von Hildebrand sicher, Direktor der “Fundación Gaia”. Zerstörerische Überschwemmungen und anhaltende Trockenperioden wären die Folge – und das weltweit.

In Kolumbien nimmt der Amazonas-Regenwald etwa 42 Prozent der Gesamtfläche des Landes ein. Schon allein deshalb gehört Kolumbien zu den artenreichsten Ländern der Erde. Würden die Bäume auf die Weltbevölkerung verteilt, kämen auf jeden Erdenbewohner 57 Bäume, wie es in einem Beitrag des Nachrichtenmagazins “Semana” heißt.

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