Im kolumbuianischen Serranía de la Lindosa ist Forschern ein einzigartiger Fund gelungen. Sie haben eine Felswand mit tausenden von Zeichnungen entdeckt, die aus der Eiszeit stammen. Sie zeigen längst ausgestorbene Tiere wie das Riesen-Faultier, Eiszeit-Pferde, Mammut oder Palaeolama, ein ausgestorbenes Kameltier.
Angesichts der Motive, der Tiere aus der Eiszeit, schätzen Archäologen das Alter der spektakulären Felsmalerei auf über 12.500 Jahre. Erstaunlich ist ebenso die Dichte der tausenden Zeichnungen, die sich auf einer Fläche von beinahe zwölf Kilometern erstrecken.
Manche der Zeichnungen liegen dabei so hoch und schwer zugänglich, dass sie lediglich per Drohne erblickt werden können. Zu sehen sind neben geometrischen Figuren und zahllosen Tierabbildungen auch Szenen von Menschen bei der Jagd oder tanzende Personen.
Entdeckt wurde die Felswand mit der einzigartigen Malerei von einem kolumbianisch-britischen Forscherteam schon 2019. Ihr Fund wurde allerdings im Vorfeld einer Serie des britischen Channel 4 geheimgehalten. Die Serie “Jungle Mystery: Lost Kingdoms of the Amazon“ soll nun im Dezember anlaufen.
Dass die Felsmalerei von Serranía de la Lindosa so lange unentdeckt geblieben ist, liegt an ihrem Standort. Der befindet sich etwa 400 Kilometer südwestlich von Bogotá inmitten des Amazonas-Regenwaldes. Darüber hinaus war das Gebiet bis vor wenigen Jahren isoliert. Da es bis 2016 unter der Kontrolle von Farc-Rebellen stand, war es für Archäologen und Forscher unzugänglich.
Der neue Fund erinnert an die Felszeichnungen des nahe gelegenen Nationalparks Chiribiquete. Sie beweisen, dass die Region schon vor 19.000 Jahren besiedelt war. Von dem nun entdeckten Schatz erhoffen sich die Forscher weitere Aufschlüsse über das Leben in der Amazonas-Region vor Jahrtausenden und darüber welche Tier- und Pflanzenarten dort einst existierten. Angesichts der enormen Vielfalt der Zeichnungen wird eine Auswertung jedoch Jahrzehnte in Anspruch nehmen.