Der Aktivist und Indio-Führer Davi Kopenawa ist mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet worden, dem “Alternativen Nobelpreis“. Prämiert wird damit ebenso die “Hutukara Associação Yanomami“, die von Kopenawa mitgegründet wurde.
Gemeinsam mit der Hutukara Associação Yanomami widersetzte sich Davi Kopenawa erfolgreich der rücksichtslosen Ausbeutung indigener Gebiete in der Amazonas-Region und schütze das „gemeinsame planetarische Erbe“, konstatierte Right Livelihood Foundation-Direktor Ole von Uexkull.
Davi Kopenawa setzt sich seit Jahrzehnten für die Rechte des Volkes der Yanomami und der im Amazonas-Regenwald isoliert lebenden Indios ein. 1989 erhielt er für seinen Einsatz bereits den UN-Preis „Global 500“. Bei der Ausweisung des Indio-Territoriums Yanomami spielte er eine Schlüsselrolle.
Das Gebiet ist zweimal so groß wie die Schweiz, erfährt allerdings immer wieder Invasionen von Goldsuchern. 2010 veröffentlichte er sein Buch “A queda do céu“, in dem er die Geschichte seines Volkes erzählt und über den “weißen Mann“ schreibt.
Die Auszeichnung kommt zu einem Zeitpunkt, in dem die Regierung Brasiliens Veränderungen zu den Indio-Territorien diskutiert. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro will diese für die Ausbeutung der Bodenschätze freigeben.
Deutlich gemacht hat dies Bolsonaro auch bei seiner Ansprache zur UN-Generalversammlung. Bei dieser zitierte er das Interesse von Ausländern am Reichtum Amazoniens wie Gold, Diamanten, Uran und Niob und nannte als Beispiele die Indio-Gebiete Raposa Serra do Sol und Yanomami.
Der Preis sei eine Demonstration des Vertrauens in ihn, Hutukara und in alle, die den Regenwald und den Planeten Erde verteidigen, sagte Kopenawa. Er gebe ihm Kraft, sich weiter für die „Seele“ des Amazonas-Regenwaldes einzusetzen.
Der Right Livelihood Award wurde vom Deutsch-Schweden Jakob von Uexkull gegründet und wird seit 1980 vergeben. Davi Kopenawa ist der siebte Brasilianer und der erste Indigene des südamerikanischen Landes, der mit ihm ausgezeichnet wurde.
Übergeben wurde der Alternativ-Nobel 2019 ebenso an die schwedische Aktivistin Greta Thunberg, die marrokanische Menschenrechtlerin Aminatou Haidar und die chinesische Anwältin Guo Jianmei.