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Trockenzeit ist Paarungszeit der Riesenotter

Veröffentlicht am 14. November 2019 - 06:48h unter Aktuelles aus Brasilien

Etliche Tierarten nutzen die Trockenperiode in der Amazonas-Region zur Partnersuche und Paarung. Das gilt auch für die Riesenotter. Sie gelten als vom Aussterben bedroht. Im Aktionsradius des Institutes Mamiraurá scheint sich ihr Bestand allerdings zu erholen.

Riesenotter (Pteronura brasiliensis) – Foto: sabia brasilinfo

Wegen ihrer Haut wurden sie einst gejagt. Die Jagd wurde 1969 verboten. Heute ist die Zerstörung ihrer Lebensräume eins der Hauptprobleme. Aber auch die Tierliebe kann dem “Jaguar des Wassers“ zu schaffen machen.

Forscher des Institutes Mamiraurá schlagen derzeit Alarm. Während der Paarungszeit lassen die “Ariranhas“, wie die Riesenotter in Brasilien genannt werden, ihre Jungen alleine in ihrem Bau zurück.

So mancher Anwohner glaubt dann fälschlicherweise, dass die Jungtiere verwaist sind und nimmt sie mit, um sie zu “retten“, wie André Coelho von der Forschungsgruppe Säugetiere des Institutes Mamiraurá erklärt. Weil die Tiere sehr sensibel sind, gelingt die Aufzucht aber nur selten.

Das Institut, das sich dem Schutz und der Erforschung der Biodiversität Amazoniens verschrieben hat, setzt deshalb momentan auf entsprechende Warnhinweise und Aufklärungsaktionen.

Dass Jungtiere wieder gefunden werden, kann hingegen auch als positives Zeichen gewertet werden. Erst kürzlich sind die Institutsmitarbeiter zur Rettung eines zwei Monate alten Riesenotters in der Reserva de Desenvolvimento Sustentável Amanã gerufen worden.

Mit der Gründung des Reservats in den 1990er Jahren hat sich dort der Bestand wieder erholt. Belegt wurde dies unter anderem mit einer Zählung der Tiere im Jahr 2004. Nach Berichten der Forscher und Anwohner taucht der größte Otter der Welt inzwischen auch wieder dort auf, wo er in der Vergangenheit nicht mehr gesehen wurde.

Jetzt ist die Förderung eines nachhaltigen Tourismus zur Beobachtung der Riesenotter im Gespräch. Dieser könnte den Anwohnern eine zusätzliche Einkommensquelle bieten und sein Ansehen unter der Lokalbevölkerung erhöhen.

Vor allem bei Fischern ist er nicht gerne gesehen, weil diese Angst um den Fischbestand haben. Laut den Forschern gilt der Riesenotter indes als ein Indikator für Fischreichtum.

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