Mehrere Flüsse in den brasilianischen Bundesstaaten Amazonas und Amapá sind über die Ufer getreten. In über 20 Munizipien ist bereits der Notstand ausgerufen. Von den Hochwassern betroffen sind etwa 150.000 Menschen. In einigen Gemeinden stehen Straßen und Häuser bereits seit Wochen unter Wasser.
Auch wenn die Menschen in der Amazonasregion an regelmäßige Hochwasser gewöhnt sind, hat es dieses Jahr viele besonders hart getroffen. In Boca do Acre herrscht der Katastrophenzustand. Knapp 21.000 Menschen sind allein dort auf Hilfe angewiesen. 47.300 Tonnen nicht verderbliche Nahrungsmittel sind bereits nach Boca do Acre gesandt worden. Ausgestattet wurden die Bewohner des Munizips ebenso mit Kits, die Matratzen, Moskitonetzen, Medikamenten, Wasserfiltern und anderen Grundbedarfsmitteln.
Hochwasser herrscht vor allem entlang der Flüsse Purus, Juruá und Alto Solimões. Nach Angaben des Katastrophenschutzes herrscht dort in 20 Munizipien der Notstand und sind 145.500 Menschen betroffen. Auch sie wurden mit nicht verderblichen Nahrungsmitteln und erste Hilfe Kits ausgestattet. Vier weitere Munizipien sind im Alarmzustand.
Erhöhte Pegel weist ebenso der Rio Negro auf, an dem die Amazonashauptstadt Manaus liegt. Dort hat der Wasserstand am Montag (11.) bereits 28,68 Meter erreicht. Probleme bereitet in einigen Stadtvierteln dabei vor allem der Müll, der sich in den Flussarmen ansammelt. Um Krankheiten wie Typhus und Hepatitis A und E zu vermeiden, wurde die Bevölkerung bereits dazu aufgerufen ihre Impfungen zu aktualisieren.
Eine Hochwasser-Entwarnung wird es indes nicht so schnell geben. Auch für die nächsten Tage sind Niederschläge angesagt.