Der Umgang mit Pfeil und Bogen ist für viele Kinder der Indios keine Besonderheit. Eine Besonderheit ist indes, dass nun mit Dream Braga ein Indio-Jugendlicher in der brasilianischen Nationalmannschaft der Bogenschützen vertreten ist. Er bereitet sich derzeit für die Klassifizierungsspiele zu den Pan-Amerikanischen Spielen vor, die im August in Toronto (Kanada) ausgetragen werden. Langfristiges Ziel ist jedoch die Teilnahme an der Olympiade 2016 in Rio de Janeiro.
Hinter Dream Braga da Silva verbirgt sich Iagoara Kambeba, wie der junge Mann mit Indio-Namen heißt. Er gehört dem Stamm der Kambebas an, die in einem Schutzgebiet am Rio Negro im Bundesstaat Amazonas leben und will sein Volk bei den sportlichen Wettkämpfen vertreten.
Im Jahr 2012 hat die Stiftung Nachhaltiges Amazonien (Fundação Amazonas Sustentável, FAS) ein Projekt eingeführt, mit dem der Sport unter der indigenen Bevölkerung gefördert werden soll. Ziel des Projektes ist es ebenso, das Selbstbewußtsein der Waldvölker zu stärken. Darüber hinaus wurde die Aktion „Arquearia Indígena“ gegründet, mit der unter den indigenen Völkern des Amazonas-Regenwaldes Jugendliche Bogenschützen gesucht wurden, um sie für den olympischen Sport des Bogenschießens auszubilden.
Erst vor einem Jahr nahm Dream zum ersten Mal an dem Programm teil, tauschte seinen Pfeil und Bogen gegen das olympische Sportgerät und bewies schnell sein Können. Bei den brasilianischen Meisterschaften belegte er bereits den Dritten Platz. Mitte Dezember wurde er in die Nationalmannschaft aufgenommen und trainiert nun mit seinen Sportkollegen in Rio de Janeiro.
Einen Namen hatte sich der junge Mann allerdings schon vorher unter den Indios gemacht. Dream zeigte von Klein auf sein Können mit Pfeil und Bogen, was ihn den Namen Iagoara einbrachte: „Jäger des Waldes“.