Dem Amazonas-Regenwald gehen nach wie vor jährlich tausende Quadratkilometer verloren. Während Brasilien die Kahlschlagsraten seit 2004 um 80 Prozent senken konnte, haben sie in den Andenländern zugenommen, wie aus einem Bericht des World Wildlife Fonds (WWF) hervorgeht. Eine Steigerung wird zudem auch wieder in Brasilien verzeichnet. Nach einer Analyse des vor zehn Jahren eingeführten brasilianischen Aktionsplan zur Bekämpfung der Abholzung fordert der WWF nun weitere Maßnahmen. Gleichzeitig weist die Organisation daraufhin, dass die Aktionen Brasiliens anderen südamerikanischen Ländern als Beispiele dienen können.
Nachdem 2004 die gigantische Fläche von 27.772 Quadratkilometern Regenwald zerstört worden ist, konnte Brasilien mit seinem Aktionsplan über die Jahre hinweg eine Verringerung von 80 Prozent erreichen. 2012 wurde mit 4.571 Quadratkilometern die niedrigste Rate registriert. Allerdings ist diese 2013 wieder auf 5.891 Quadratkilometer angestiegen, wie es in dem WWF-Bericht heißt. Für 2014 wird mit einer weiteren Steigerung gerechnet. Abgesehen davon verliert der Amazonas-Regenwald nach wie vor riesige Flächen seines Bioms. Hinzu kommt, dass mittlerweile verstärkt kleinere Flächen gerodet werden, die vom Satellitensystem nicht erfasst werden.
Im gesamten Amazonasgebiet ist Brasilien für 44 Prozent des Kahlschlags verantwortlich. Vor zehn Jahren waren es 81. Die Erfolge Brasiliens werden allerdings durch die extrem gestiegene Zerstörung des Regenwaldes in den Nachbarländern wieder zunichten, wie es in dem Bericht heißt. Die Analyse des Aktionsplans wird deshalb auch als Möglichkeit gesehen, Peru, Bolivien, Ecuador, Kolumbien, Venezuela, Guinea, Surinam und Französisch Guinea Wege für den Kampf um den Erhalt des einzigartigen Bioms aufzuzeigen.
Neben Lob und Kritik enthält der Bericht ebenso Forderungen, wie die nach einer Einführung und Umsetzung von sozialen Programmen und nachhaltigen Bewirtschaftungsweisen, um die Bevölkerung zu integrieren und den Amazonas-Regenwald besser zu schützen. Angesprochen werden ebenso Ausgleichszahlungen für Dienstleistungen zum Schutz von Umwelt und Natur sowie eine Zusammenarbeit zwischen den Ländern der Amazonas-Region.