Wissenschaftler und Biologen haben bei einer einzigartigen Expedition im Nationalpark Mapinguari die Primaten des Amazonas-Regenwaldes ins Visier genommen. Festgestellt haben sie dabei, dass in dem Park zwölf verschiedene Affen-Arten leben, darunter auch zwei, die vom Aussterben bedroht sind.
Nur knapp zwei Wochen hat die Expedition gedauert, die vom brasilianischen Umweltinstitut Chico Mendes (ICMBio) und dem Projekt Primaten in Schutzeinheiten Amazoniens (PUCA) durchgeführt wurde. Ziel der Aktion in dem Nationalpark Rondônias war es, nicht nur festzustellen, welche Affenarten dort leben. Vielmehr sollen die erhobenen Daten auch dazu dienen, einen Pflegeplan auszuarbeiten, um deren Bestände besser schützen zu können. Darüber hinaus sollen ebenso die Aktionspläne zum Schutz bedrohter Tiere von den erfassten Informationen profitieren.
Der im Jahr 2008 gegründete Nationalpark Mapinguari gilt als besonders artenreich. Die zahlreich dort beheimateten Affenarten wird auf die Vielfalt der dort vorhandenen Lebensräume zurückgeführt. Geprägt ist er vor allem durch den überschwänglichen Amazonas-Regenwald. Aber auch natürliche, offene Flächen, Galeriewälder und Überschwemmungsflächen sind in dem Naturschutzgebiet anzutreffen. Insgesamt umfasst er eine Fläche von knapp 17.769 Quadratkilometer, was etwa zwei Fünftel der Schweizer Landesfläche entspricht.
Brasilien ist das Land, das weltweit die höchste Anzahl von verschiedenen Primaten-Arten beherbergt. Die meisten von ihnen kommen im Amazonas-Regenwald vor. In dem Biom wurden bisher 92 verschiedene Affen-Arten registriert. Allerdings stehen etliche von ihnen auf der Liste der bedrohten Tierarten. Auch von den nun im Nationalpark Mapinguari erfassten zwölf Arten gelten bereits zwei als vom Aussterben bedroht, der Spinnen-Affe (Ateles chamek) und der Graue Woll-Affe (Lagothrix cana cana). Wenig bekannt ist über den Parauacu (Pithecia irrorata).