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Amphibien in Amazonien » Seite 2

Veröffentlicht am 23. November 2011 - 20:41h

In Portugal sind “Pererecas“ allein Angehörige der Familie Hylidae – dagegen können sie in Brasilien zur Familie der Hylidae, Centrolenidae oder Leptodactylidae gehören. In Brasilien wird die Bezeichnung „Jia“ im Allgemeinen ausschliesslich auf die essbaren Frösche der Familie Leptodactylidae begrenzt. Wegen fehlender Konsistenz im Gebrauch von volkstümlichen Bezeichnungen, und auch wegen der Tatsache, dass viele Arten keinen lokalen Namen haben, werden wir in diesem Führer keine Trivialnamen anführen, ausgenommen solche Arten, die gut definierte Namen besitzen, die auch weitgehend benutzt werden. In der Regel werden wir mit dem Terminus “Sapo“ (Frosch) jedwede Art von Froschlurch bezeichnen.

Farben und Verteidigung

Die Mehrheit der Froschlurche besitzt eine Färbung, die ihrem Lebensraum angepasst ist (eine kryptische Färbung), und die sie mit ihrem Ambiente “verschmelzen“ lässt. Allerdings haben einige von ihnen auch leuchtende Farben, die sehr auffallend sind. Solche Arten sind tagaktiv und besitzen chemische Substanzen auf ihrer Haut, durch die Beutejäger abgeschreckt werden – und sie wechseln ihren Standort mittels kurzer Sprünge. Arten mit kryptischer Färbung dagegen, entziehen sich einer Verfolgung durch lange, schnelle Sprünge. Die chemischen Substanzen auf der Haut der Frösche haben sich zur Verteidigung gegen Beutemacher, Pilze und Bakterien entwickelt. Ausserdem sind sie bioaktiv und können bei der Produktion von Medikamenten genutzt werden – sie können Menschenleben retten! Forscher aus aller Welt haben dies erkannt und untersuchen diese Substanzen auf der Haut von Fröschen zur Entwicklung neuer Medikamente.

Wissenwertes über Frösche

Frösche sterben, wenn sie auf über 30°C erwärmt werden. Sollten Sie einen Frosch aufnehmen, bringen Sie ihn unbedingt stets an denselben Platz zurück, wo Sie ihn gefangen haben. Die Mehrheit der Froschlurche produziert chemische Substanzen auf der Haut, die sehr gefährlich werden können, wenn man sie in den Mund oder in die Augen bekommt. Der Rest an Sekret, der nach einem Frosch in der Hand zurück bleibt, ist im Mund nicht problematisch, kann aber eine schlimme Irritation hervorrufen, wenn er mit den Augen in Kontakt kommt.

Deshalb waschen Sie sich nach Kontakt mit einem Frosch die Hände. Leptodactylus knudseni und Leptodactylus pentadactylus produzieren chemische Substanzen, die von der menschlichen Haut absorbiert werden können und dann Niesen oder Augenjucken bei empfindlichen Personen auslösen – das geht aber nach zirka 30 Minuten vorbei. Das ist also nicht weiter gefährlich, aber hüten Sie sich, Ihre Augen zu betasten, nachdem Sie diese Frösche vorher angefasst haben! Frösche der Gattung Phyllobates produzieren Gifte, die eine Person sogar töten können – aber diese Gattung kommt nicht in Zentral-Amazonien vor.

Die einfachste Art und Weise eine Spezies mittels eines Führers zu identifizieren besteht darin, auf den Fotos die ähnlichste Art herauszusuchen, die Grösse zu vergleichen und dann das Tier mit den anderen unter “Ähnliche Arten“ aufgeführten Individuen zu vergleichen. Mit ein bisschen Praxis ist es möglich festzustellen, zu welcher Familie Ihr Exemplar gehört, um dann direkt unter den verschiedenen Arten dieser Familie zu suchen.

Die Mehrheit der Arten mit Saugnäpfen an den Fingerspitzen gehört zur Familie Hylidae. Alle Spezies der Familie Bufonidae haben eine trockene Haut und kurze Beine und Finger. Die Microhylidae-Arten der Neuen Welt sind globular (gerundeter Körper) und fossorial (angepasst an ein Leben im Erduntergrund), mit kleinem Kopf und kleinen Augen. Die Pipidae-Arten leben aquatisch, haben einen abgeflachten Körper und ähneln Blättern. Die Dendrobatidae sind tagaktiv, haben eine braune oder schwarze Färbung des Rückens und einen lateralen dunklen Streifen oder eine Markierung in Form eines orangenen Halbmondes am Bein. Die Familie Leptodactylidae ist die unterschiedlichste. Die Mehrzahl dieser Arten ist terrestrisch (lebt auf dem Boden) und hat besonders lange Finger, eine glatte und feuchte Haut. Allerdings haben bestimmte Arten des Eleutherodactylus Saugnäpfe in abgerundeter T-Form – sie sind Baumfrösche – und Lithodytes lineatus ähnelt sehr dem Epipedobates femoralis.

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