Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos will im Amazonasgebiet einen ökologischen Korridor einrichten, der ebenso Bereiche in Brasilien und Venezuela umfasst. Mit 135 Millionen Hektar soll es der größte zusammenhängende Schutzstreifen der Welt werden, mit dem die Auswirkungen des Klimawandels abgemildert und die Biodiversität erhalten werden soll, wie Santos im kolumbianischen Fernsehen bekanntgab. Das Projekt basiert auf den Arbeiten der Stiftung „Gaia Amazonas“, das vom Träger des alternativen Nobelpreises Martín Hildebrand gegründet und geführt wird.
Der Bio-Korridor soll von den Anden über das Amazonas-Gebiet bis hin zum Atlantik reichen und würde mit 1,35 Millionen Quadratkilometern, knapp einem Drittel der Fläche entsprechen, die alle 28 Länder der europäischen Union gemeinsam einnehmen. Auf Kolumbien entfallen nach den Plänen des Projektes 34 Prozent der Fläche, auf Brasilien 62 Prozent und auf Venezuela vier Prozent. Noch befindet sich das ehrgeizige Unterfangen im Anfangsstadium. Allerdings sind bereits für diese Woche erste Gespräche mit den Regierungsvertretern der beteiligten Länder vorgesehen.
Stimmen Brasilien und Venezuela dem Projekt zu, will Santos dieses bei der Weltklimakonferenz in Paris Ende 2015 vortragen. Immerhin ist eins der Ziele, die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Darüber hinaus würde nicht nur Kolumbien, sondern die ganze Welt darunter leiden, sollte der Wasserkreislauf und die Artenvielfalt des Amazonas-Regenwaldes zerstört werden, wie es in einer Mitteilung auf der Internetseite der kolumbianischen Regierung heißt.
Der Öko-Korridor Anden-Amazonas-Atlantik sei für die Umwelt und das Überleben aller fundamental, so Santos, der selbst ebenso versuchen will, Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff und Venezuelas Präsident Nicolás Maduro von der Wichtigkeit des Projektes zu überzeugen.