Die älteste Schokolade der Welt stammt wahrscheinlich aus dem Amazonas-Regenwald Ecuadors. Zumindest tut dies die Grundlage der Schokolade, der Kakao. Der wurde in Ecuador bereits vor 5.300 Jahren kultiviert und konsumiert, wie Archäologen nun belegen.
Bisher galten Zentralamerika und Mexiko als Wiege des Kakao-Anbaus und der Schokolade. Die Studien eines internationalen Wissenschaftlerteams zeigt jetzt aber, dass die Kakaonutzung um 1.500 Jahre älter ist, als bisher angenommen und ihren Ursprung in anderen Regionen hat.
Herausgefunden hat das von Michael Blake von der University British Columbia in Kanada geleitete Forscherteam dies unter anderem durch die Untersuchung von Tongefäßen. An diesen haben sie Spuren von einer für die Kakaofrucht typischen Stärke, das für Kakao typische Theobromin und DNA-Fragmente von Kakaopflanzen gefunden.
Gefunden wurden die Tongefäße an der archäologischen Stätte Santa Ana-La Florida in Ecuador. Die Kakaospuren sind bei etwa einem Drittel der 181 untersuchten Tongefäße nachgewiesen worden. Für die Wissenschaftler ist dies ein Beleg für eine intensive Nutzung der Pflanze und ihrer Bohnen.
Nach Mittelamerika und Mexiko könnte der Kakao durch einen Export gelangt sein. Immerhin sollen die Ureinwohner Ecuadors Handelsbeziehungen mit anderen Regionen gepflegt haben.
Ausgegangen wird ebenso von einer gezielten Verbesserung oder Kreuzung der Kakaobäumchen. Diese habe schon in Ecuador stattgefunden, sei aber außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes, wie in Mittelamerika, gezielter vorangetrieben worden, da es dort nicht zu unerwünschten, natürlichen Wildkreuzungen kommen konnte, so die Forscher, die ihre Studienergebnisse im Wissenschaftsmagazin ”Nature Ecology & Evolution” veröffentlicht haben.
Hingewiesen wird in der Studie auch auf die Nutzung des Kakaos in Vorzeiten in anderen Regionen des Amazonas-Regenwaldes, wie in Brasilien. Sie könnten wichtige Importzentren des Kakaos auf dem Weg zur Kulturpflanze gewesen sein.
Genutzt wurde der Kakao nicht nur für Schokolade, sondern ebenso als Heilpflanze und, um aus dem Fruchtfleisch fermentierte Getränke herzustellen.