Schon 1996 hatte die staatliche Indio-Behörde Funai in einem Bericht auf eine Serie von Irregularitäten im Bezug mit der Ölförderung in Porto Mário und Base Uarini in den 90er Jahren hingewiesen. Die Rede war dabei von einer Bodenverseuchung sowie Wasser- und Grundwasserverschmutzung mit Öl. Beklagt wurde auch ein Kahlschlag, der eigentlich hätte ausgeglichen und wieder aufgeforstet werden sollen. Offene Abwassergräben, Kloaken und Plastik unter freiem Himmel waren weitere Beschwerden.
Im Jahr 1999 wurde schließlich auf Drängen des Staatsministeriums ein erstes Verfahren eingeleitet. Zwei per Gericht verordnete Studien in den Jahren 2003 und 2010 bestätigten Kolibakterien und chemische Substanzen im Wasser, Boden und Grundwasser sowie Kahlschlagsflächen. Zu einer Verurteilung in erster Instanz kam es allerings erst jetzt, 16 Jahre später.
Das Gericht hat dabei die Schäden an der Umwelt und dem Indio-Territorium Kumaru do Lago Ualá anerkannt und sowohl Petrobras als auch die Umweltschutzbehörde des Bundesstaates Amazonas (Ipaam) zu einem Schadensersatz verurteilt, der an das Volk der Kulina zu zahlen ist. Der Umweltbehörde wurde in dem Fall Unterlassung vorgeworfen. Gegen das Urteil kann allerdings noch Widerspruch eingelegt werden.
Nach Angaben des Institutes Socioambiental (Isa) leben in Terra Indígena Kumaru do Lago Ualá 802 Indios vom Volk der Kulina.