Auch wenn die gelbe Jabuti in vielen Gebieten als Haustier gehalten wird, gibt es über sie und ihr Leben in der freien Wildbahn kaum Erkenntnisse und Daten. Ein Grund dafür ist, dass sie nicht so einfach aufzuspüren ist. Die Forscher des Institutes Mamirauá haben deshalb kurzerhand die Bevölkerung der Siedlungen riberinhas Amazoniens in ihr Studienprojekt mit einbezogen. Schließlich kennen die entlang der Flüsse lebenden Menschen die Region und ihre Tiere.
Ein weiterer Hintergedanke dürfte aber auch die Tatsache gewesen sein, dass die Landschildkröten von der traditionellen Bevölkerung gefangen, verspeist und auch als medizinische Hausmittel verwendet werden. Durch die Forschung könnte das Tier nun jedoch einen anderen Stellenwert erhalten. Hingewiesen wird in der Studie deshalb auch auf die Wichtigkeit Alternativen zu suchen, bei denen der Schutz der jabuti-amarelo (Chelonoidis denticulata) mit den Gewohnheiten und Notwenidkeiten der Bevölkerung verbunden werden sollten.
Die Studie bezieht sich auf das Vorkommen der jabuti-amarelo in den Schutzgebieten Amanã und Mamirauá. Dort werden speziell entwickelte Lebendfalle angelegt und bestimmte Gebiete von den Forschern Begangen. Ziel ist es, möglichst viele Daten über diese Landschildkrötenart zu erhalten. Angefangen vom Gesundheitszustand der Tiere bis hin zur Frage, wieviele Eier sie legen, ab wann sie Geschlechtsreif sind und in welchen Habitaten sie ihre Eier ablegen. Auch auf Schwermetalle hin werden sie untersucht, um mögliche Beeinträchtigung etwa des Bergbaus herauszufinden.