Mit einer besonderen Aktion ist es gelungen, im Nationalpark Viruá im brasilianischen Roraima 66 erwachsene Amazonas-Flußschildkröten zu retten. Die bis zu knapp einen Meter groß werdenden Schildkröten gelten in der Amazonas-Region leider immer noch als Delikatesse und landen verbotener Weise auf den Mittagstisch.
Nur knapp sind die 66 Flußschildkröten ihrem tödlichen Schicksal entkommen. Auf eine anonyme Anzeige hin haben Umweltpolizisten und Mitarbeiter des nationalparkes mehrere Tage lang im Regenwald nach den Tieren gesucht, bis sie diese in einem aufgeschlagenen Lager am Ufer des Flusses Branco entdeckt haben.
Die Tiere waren bereits in Plastiksäcke für den Transport in die hundert Kilometer entfernte Stadt Caracaraí eingehüllt. Von den Wilderern fehlte indes jede Spur. Die Schildkröten wurden befreit und wieder in den Rio Branco entlassen.
Dass in der Region Amazonas-Flußschildkröten in die Hände der Tierhändler gelangen ist keine Seltenheit. Allein im Nationalpark Viurá konnten in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 1.400 Schildkröten gerettet und wieder in die Natur entlassen werden. Damit steht das Gebiet in Amazonien an der Spitze.
Allerdings bedeutet dies nicht, dass dort die Wilderer besonders aktiv sind. Von den Umweltschutzbehörden wird vielmehr von einem Erfolg gesprochen, der auf die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung zurückzuführen ist. Sie ist es, die mehr und mehr Anzeigen gegen die illegalen Machenschaften stellt.
Von den Mitarbeitern des Nationalparkes heißt es, dass Aufklärungsarbeit, die Zusammenarbeit mit anderen Behörden und ein daraus resultierendes effektives Eingreifen zu einer Vertrauensbasis und somit einer Erhöhung der Anzeigen geführt habe.