
Symbolbild: Amazonas von oben – Foto: filipefrazao_174032910/Fotolia.com
Forscher europäischer und lateinamerikanischer Universitäten gehen davon aus, dass die Völker im Norden des heutigen Boliviens schon vor über 10.000 Jahren seßhaft waren. Dabei sollen sie nicht nur Maniok, Kürbis und Mais für ihren Lebensunterhalt angebaut, sondern auch die Landschaft verändert haben.
Unter die Lupe genommen haben die Experten eine Region, in der sich heute das bolivianische Llanos de Moxos befindet. Dort sind unlängst mitten im Regenwald etwa 4.700 Waldinseln entdeckt worden. Weil die Region von Dezember bis März überschwemmt ist, scheinen die Urvölker Amazoniens mit Erdaufschüttungen diese Inseln angelegt zu haben. Auf ihnen konnten die Menschen auch während der Überschwemmungsperioden ihre Nahrungsmittel anbauen.
Über 60 archäologische Stätten und 30 dieser Waldinseln hat das internationale Forscherteam untersucht. Wissenschaftliche Arbeiten wurden analysiert und weitere Grabungen durchgeführt. Nachgewiesen wurde mit der Studie letztlich die landwirtschaftliche Nutzung im Amazonas-Regenwald. Ergänzt haben die Urvölker ihre Ernährung durch Fische, so die Forscher.
Bisher gab es Hinweise darauf, dass weltweit vor etwa 11.000 Jahren in vier Gebieten Pflanzen von Menschen kultiviert worden sind. Jetzt könnte als fünfter Pol die Amazonas-Region im Norden Boliviens hinzukommen, so José Iriarte von der Universität Exeter.