- Portugiesisch: Tatu-galinha
- Spezies: Dasypus novemcinctus
- Familie: Dasypodidae (Gürteltiere)
- Ordnung: Cingulata (Gepanzerte Nebengelenktiere)
Als Besitzer einer Rüstung ohnegleichen, ist das Neunbinden-Gürteltier ein Überlebender – so wie andere Mitglieder seiner Familie. Unermüdlich gejagt von den Menschen, wegen seines Fleisches, ist der Wachstumsrhythmus seiner Populationen in einigen Regionen Brasiliens gefährdet. Dieses Säugetier befindet sich unter den 10 von der IBAMA meist konfiszierten Arten Brasiliens!
Vorkommen
Von den USA bis zum Norden Argentiniens – und in ganz Brasilien.
Lebensraum
Cerrados, Caatingas und Waldgebiete.
Nahrung
Obwohl es als Pflanzenfresser gilt, verzehrt das Gürteltier auch kleine Insekten, Aas und Eier.
Fortpflanzung
Die Tragzeit beträgt zirka 120 Tage – eine Fortpflanzung geschieht nur einmal pro Jahr. In der Regel werden 4 Junge geboren, die während der folgenden 2 Monate bei der Mutter bleiben. Das Nest befindet sich am äussersten Ende der Erdhöhle und besteht aus Blättern und Gräsern. Die Geschlechtsreife ist mit 1 Lebensjahr erreicht.
Populations-Status
nicht gefährdet
Beschreibung
Obgleich es einen ausgeprägten Geruchssinn besitzt, sind seine zwei grössten Probleme, dass es weder gut sieht noch gut hört. Und so wird es zu einer leichten Beute. Man kennt es auch unter den volkstümlichen Namen “Tatu-de-folha, Tatuetê, Tatu-veado und Tatu-verdadeiro“ – und es besitzt eine einzigartige Charakteristik: die weiblichen Tiere bringen vier (manchmal auch fünf) stets gleichgeschlechtige Junge zur Welt! Die wissenschaftliche Bezeichnung dafür ist “Polyembryonie“.
Ausser seiner traditionellen “Rüstung“ präsentiert das Tier einen länglichen Kopf, dessen Oberseite ebenfalls gepanzert ist, kleine Augen, grosse Ohren und einen langen Schwanz. Es schwimmt gut, zieht es aber vor, flache Wasserläufe auf dem Grund watend zu überqueren, wozu es den Atem anhält. Wenn der Fluss breit und tief ist, füllt es seine Lungen mit Luft und schwimmt hinüber, mit dem Kopf unter Wasser.
Das Tier ist im Durchschnitt 60 bis 100 cm lang – sein Gewicht schwankt zwischen 3 bis 10 kg. Es ist dunkelbraun auf dem Rücken gefärbt und leicht gelb auf der Bauchseite. Es pflegt seine Höhle in der Nähe von Bäumen oder Büschen anzulegen – mit mehreren Ein- und Ausgängen. Allerdings leidet es in der Regenzeit unter der kompletten Überschwemmung seiner Behausung. Der volkstümliche Name “Tatu“ stammt aus der Tupi-Indianersprache: Die Silbe “TA“ bedeutet “hart“ und “TU“ bedeutet “dick“.