- Portugiesisch: Boto Vermelho
- Spezies: Inia geoffrensis
- Familie: Iniidae (Flussdelfine)
- Ordnung: Cetacea (Wale)
Der Amazonasdelfin ist sowohl tag- wie nachtaktiv – manchmal sieht man ihn paarweise, meistens aber als Einzelgänger. Amazonasdelfine tauchen in der Regel nur kurz – alle dreissig bis 40 Sekunden kommen sie wieder an die Oberfläche zum Atmen.
Vorkommen
Im Amazonasstrom und seinen vielen Nebenflüssen im Amazonas-Becken.
Lebensraum
Im Gegensatz zum Sotalia (Sotalia fluviatilis), der helles, strömendes Wasser vorzieht, kann man den „Boto“ auch in dunklem, sumpfigem und lehmig trübem Wasser in ganz Amazonien antreffen. Allerdings ist sein Lebensraum nur auf Süsswasser begrenzt.
Nahrung
Wenn der “Boto” sich in seichtes Wasser begibt, dann in erster Linie zur Nahrungsaufnahme. Um die fünfzig Fischarten hat man als seine Beute registriert. Scianiden, Cichliden und Characins werden von ihm bevorzugt – einige davon sind von kommerziellem Wert. Er kann aber auch Krustentiere und sogar Schildkrötenpanzer knacken.
Fortpflanzung
Nach Beobachtungen unterliegt das Reproduktionsverhalten der “Botos“ keiner bestimmten Jahreszeit. Die Tragzeit beträgt 10 – 11 Monate – es wird jeweils nur ein Junges geboren, es ist von silbergrauer Farbe, die im Lauf seines Wachstums in Rosa übergeht. Das Jungtier begleitet seine Mutter länger als ein Jahr.
Populations-Status
Gefährdet.
Beschreibung
Es handelt sich um den grössten Delfin des Süsswassers, der eine Länge von 2,60 Metern erreichen kann und 160 Kilogramm Gewicht. Er ist von aussergewöhnlicher Beweglichkeit, weil seine Halswirbel nicht miteinander verwachsen sind. Er besitzt einen rundlichen Kopf, von dem die lange Schnabel-Schnauze deutlich abgesetzt ist. Er hat kleine, verkümmerte Augen, mit denen er zwar noch sieht, er verlässt sich aber bei der Futtersuche ganz auf sein ausgeprägtes Sonar-System.
Sprünge über die Wasseroberfläche, wie sie bei den meisten Delfinarten üblich sind, machen sie kaum. Vor allem sind sie neugierig – und diese Neugier hat sie schon oft das Leben gekostet, wenn sie sich zum Beispiel in einem Fischernetz verfangen haben oder von einer Schiffsschraube erfasst wurden.
Apropos Neugier: Die haben sich die Amazonasbewohner inzwischen zu Nutzen gemacht. Was als harmloses “Füttern der neugierigen Botos“ angefangen hat – die Flussbewohner haben den zutraulichen rosa Delfinen immer mal wieder den einen oder anderen Fisch zugeworfen – hat sich inzwischen in der Gegend von Manaus zu einer beliebten Therapie für behinderte Kinder entwickelt, die zu ihrer grossen Freude mit den Delfinen im Wasser spielen können.