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Brasilianischer Ginseng

Veröffentlicht am 22. November 2011 - 11:02h unter Kräuter & Heilpflanzen
Überblick
  • Portugiesisch: Fáfia
  • Art: Pfaffia paniculata
  • Familie: Amaranthaceae (Fuchsschwanzgewächse)
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In Brasilien ist sie als “Para tudo” bekannt (“für alles“) und als “Brasilianischer Ginseng“, was die weit gefächerte Heilkraft dieser Pflanze bereits andeutet – ähnlich wie beim weltbekannten Ginseng aus dem asiatischen Raum.

Morphologische Merkmale

Die Pfaffia paniculata – auch “Suma“ genannt – ist eine grosse, buschige Bodenwinde, die sich mit einem stark verzweigten, tiefen und weit gestreckten Wurzelsystem am Waldboden ausbreitet. Sie stammt aus dem Amazonasbecken und anderen tropischen Teilen Brasiliens, Ecuadors, Panamas, Perus und Venezuelas. Seit ihrer ersten botanischen Beschreibung im Jahr 1826 hat man ihr verschiedene wissenschaftliche Bezeichnungen gegeben, inklusive Pfaffia paniculata, Hebanthe paniculata, und Gomphrena paniculata. Die Gattung Pfaffia ist in Zentral- und Südamerika gut bekannt, mit mehr als 50 Arten, die in den wärmeren tropischen Regionen wachsen.

Herkunft

Amazonasbecken mit angrenzenden Regenwaldregionen der Anliegerländer.

Vorkommen

Tropische Regenwaldgebiete Zentral- und Südamerikas.

Kurzbeschreibung

Die Eingeborenen der Amazonasregion, die ihr einst den Namen “Para tudo“ gaben, haben die Suma-Wurzel seit Generationen für die Heilung einer breiten Palette von Gesundheitsproblemen angewendet, inklusive als ein energiespendendes, verjüngendes und sexuell stimulierendes Tonikum – und zur Heilung der verschiedensten Krankheiten. “Suma“ wurde auch als Aphrodisiakum verwendet, als Beruhigungsmittel und bei der Behandlung von Tumoren. Und die Wurzeln dieser Pflanze sind immer noch ein bedeutendes pflanzliches Heilmittel bei verschiedenen indigenen Regenwald-Völkern von heute.

In der weltweiten Medizin unserer Tage wird die “Suma“ als Tonikum und Adaptogen angesehen. Die herbale Definition eines “Adaptogens“ ist eine Pflanze, welche die Widerstandskraft des Körpers erhöht, um so die schädlichen Einflüsse einer breiten Palette von physischen, chemischen und biochemischen Faktoren abzuwehren, und sie hat eine normalisierende oder restaurative Wirkung auf den gesamten Körper.

In der modernen brasilianischen Phytotherapie wird die Suma-Wurzel für zahlreiche gesundheitsfördernde Massnahmen verwendet: als Zell- Oxygenator und zur Anregung von Appetit und Blutzirkulation, zur Anhebung der Östrogen-Produktion, zur Senkung des Blutzuckerspiegels, zur Stärkung des Immunsystems, zur Verbesserung der Muskulatur und zur Anregung des Erinnerungsvermögens.

In der Phytotherapie Nordamerikas wird die Suma-Wurzel als adaptogenisches und regeneratives Tonikum zur Regulierung verschiedener Körperfunktionen verwendet: als Immun-Stimulanz, zur Behandlung von Ermattung und chronischer Müdigkeit, Impotenz, Arthritis, Anämie, Diabetes, Krebs, Tumore, Mononukleosis, Bluthochdruck, PMS, Menopause, hormonale Probleme und viele Arten von Stress.

Die ecuadorianische Phytotherapie verwendet die Suma-Wurzel als Tonikum und “Normalisierung“ des Herzkreislaufsystems, des zentralen Nervensystems, des reproduktiven Systems und des Verdauungssystems. Des Weiteren behandelt man mit ihr hormonelle Beschwerden, sexuelle Fehlfunktionen, Arteriosklerose, Diabetes, Kreislauf- und Verdauungsbeschwerden, Rheuma und Bronchitis.

Thomas Bartram berichtet in seinem Buch “Encyclopedia of Herbal Medicine”, dass die Suma-Wurzel in Europa verwendet wird, um Nerven- und Glandularfunktion zu normalisieren, das endokrine System in die Balance zu bringen, das Immunsystem zu stärken, auf Unfruchtbarkeit, Menopause und menstruale Symptome einzuwirken, Nebeneffekte der Geburtenkontrolle zu mindern, hohes Cholesterin zu senken, Toxine zu neutralisieren und als restauratives Tonikum nach Krankheit.

Seit fünfzehn Jahren steht die wertvolle Pflanze auf der Liste illegaler Ausbeuter und Geschäftemacher. Sie zu ersetzen ist schwierig, denn ihr “aktives Prinzip“ findet sich allein in der Wurzel, und man schätzt, dass der Zeitraum zwischen einer und der anderen Ernte zirka fünf Jahre beträgt, welche die Pflanze braucht, um ihr “aktives Prinzip“ voll zu entwickeln.

Die Suma-Wurzel ist ein weiteres Beispiel für das unbegrenzte Potenzial des Regenwaldes, mit dem er Pflanzen hervorbringt, die der menschlichen Gesundheit nicht nur förderlich sind, sondern ihm in vielen Fällen sogar das Leben verlängern. Man sollte annehmen, dass allein diese Tatsache genügt, um die Regenwaldregionen zu schützen und zu erhalten.

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