- Portugiesisch: Carqueja
- Art: Baccharis trimera
- Familie: Asteraceae (Korbblütler)
Die Eingeborenen haben die Carqueja benutzt um den Verdauungsprozess anzuregen, Darmparasiten abzutöten, Durchfall zu stoppen und Irritationen des Verdauungssystems nach einer Nahrungsmittelvergiftung zu mildern.
Morphologische Merkmale
Die Baccharis trimera ist eine mehrjährige, immergrüne Pflanze, deren Triebe vertikal wachsen und etwa eine Höhe zwischen einem bis zwei Metern erreichen. Blätter und Stängel bilden in diesem Fall eine Einheit, das heisst, die fleischigen, länglichen Blätter reihen sich unten und oben aneinander und bilden damit gleichzeitig einen flachen Stängel an dessen Spitze die gelb-weissen Blüten erscheinen. Die Pflanze wird mit verschiedenen Trivialnamen in spanischer und portugiesischer Sprache bezeichnet, wie zum Beispiel: Carqueja, cacalia amara, cuchi-cuchi, quinsu-cucho, Carqueja-do-mato und vielen anderen. Die Gattung Baccharis begreift mehr als 400 Arten ein, die alle aus den tropischen und subtropischen Gebieten Amerikas stammen.
Herkunft
Amazonien.
Vorkommen
Die Pflanze ist im gesamten Amazonas-Regenwald in Peru, Brasilien und Kolumbien sowie in tropischen Teilen von Argentinien, Paraguay und Uruguay verbreitet.
Kurzbeschreibung
Die Carqueja ist eine sehr populäre Heilpflanze – in Brasilien ist ihre Verwendung in der Hausmedizin weit verbreitet, die Kenntnisse zu ihrer Anwendung gegen die verschiedensten Beschwerden und Krankheiten stammen von der indigenen Bevölkerung, wo sie seit Jahrhunderten sowohl als Stamina, feminine Fruchtbarkeit und maskuline Virilität angewendet wurde. Vom therapeutischen Standpunkt aus wurde die Carqueja für ein breites Spektrum an Beschwerden des Verdauungssystems angewendet, worin man auch seine grösste Wirkung festgestellt hat.
Die grösste Bedeutung gebürt der Carqueja als Lebertonikum. Die Eingeborenen verstanden es, mit einem Carqueja-Extrakt die Leber zu säubern, Obstruktionen der Galle zu eliminieren und das Blut zu reinigen. Es gibt auch Berichte, die besagen, dass die Eingeborenen mit Carqueja Fieber senkten und entzündliche Prozesse linderten. Die traditionelle Anwendung bestand aus einer Handvoll getrockneter Carqueja auf einen Liter Wasser, der vom Patienten im Lauf des Tages getrunken wurde. Ausserdem berichtete man von Personen, welche die frischen, fleischigen Blattstängel kauten.
Die offizielle Anwendung der Carqueja in der Phytotherapie wurde erstmals von Pio Correa (1931) dokumentiert, der Infusionen der Pflanze gegen die Unfruchtbarkeit von Frauen und die Impotenz von Männern verabreichte. Correa beschreibt die Pflanze als bitter schmeckend, fiebersenkend und magenfreundlich – er selbst verwendete sie bei Verdauungsstörungen, Magen-, Darm- und Leberleiden sowie Durchfall.
Die peruanische Phytotherapie setzt die Carqueja ein bei Beschwerden der Leber, bei Gallensteinen, Diabetes, Allergien, Gicht, Blähungen und Magenleiden – auch gegen Geschlechtskrankheiten.
Längst sind auch Biologen und Therapeuten der USA auf die heilkräftige Pflanze aus dem Regenwald aufmerksam geworden – Ihre Untersuchungen sind in zahlreichen wissenschaftlichen Abhandlungen im Internet dokumentiert – klicken Sie nur mal den Pflanzennamen “Carqueja“ an, und überzeugen Sie sich von der Fülle ihrer Forschungsergebnisse! Unter anderem stimmen sie darin dem antiken Wissen der eingeborenen südamerikanischen Völker zu: dass die Carqueja bei Verdauungsstörungen hilft, Magen- und Leberfunktionen stärkt, das Blut reinigt, Darmparasiten abtötet, Anämie und Blutarmut, sowie Obstruktionen in Gallenblase und Leber entgegen wirkt.
Mit diesen wenigen Beispielen von typischen Heilpflanzen aus dem Regenwald Amazoniens und seinen Einzugsgebieten wollen wir es vorläufig bewenden lassen – haben aber vor, diese Serie sporadisch zu ergänzen.