- Portugiesisch: Cajuaçu
- Art: Anacardium giganteum
- Familie: Anacardiaceae (Sumachgewächse)
Der Cashew-Baum – Anacardium giganteum – die Brasilianer in Amazonien nennen ihn “Cajuaçu“ (Grosser Caju) – wurde bereits in historischer Vergangenheit von den Índios, und später von den Mischlingen, den “Caboclos“, als willkommene Abwechslung in der lokalen Küche gesammelt – die Pseudofrucht ass man roh oder presste sie für Saft, die Kastanien wurden über dem Feuer gegrillt – heute verkaufen die Eingeborenen die gegrillten und gesalzenen “Cashew-Nüsse“ als besondere Leckerei an Touristen.
Morphologische Merkmale
Ein typischer Baum des Amazonas-Regenwaldes von grosser Wuchshöhe, der als stützendes Element des immergrünen Waldgewölbes eine bedeutende Rolle spielt. Er erreicht zirka 40 Meter und hat eine dichte Krone – der Stammdurchmesser kann mehr als einen Meter betragen. Die Blätter sind in jungem Stadium rosa gefärbt und werden später grün.
Die Blüten präsentieren sich in grossen Rispen, mit männlichen und weiblichen Blüten. Ihre Bestäubung geschieht durch Insekten (Bienen) und durch den Wind. Die einzelnen Blüten selbst sind klein, rötlich und duften.
Die etwa birnengrosse, und auch so geformte, “Pseudofrucht“ (Scheinfrucht) ist dunkelrot glänzend und hat saftiges Fruchtfleisch – an ihrem unteren, breiteren Ende krümmt sich, wie eine kleine Niere, die eigentliche Frucht, die so genannte “Cashew-Nuss“ – ein Kern, der von einer harten Schale umgeben ist.
Herkunft
Amazonien (Brasilien und Guyanas) – aus dem Regenwald der “Terra-firme“ (Festlandswald, der nie überschwemmt wird).
Verbreitung:
Amazonien – inzwischen verbreitet in Bahia und auch in Teilen von Minas Gerais.
Beschreibung
An den verschiedenen Standorten des Bundesstaates Pará, der Urheimat des Cashew-Baumes, hat er eine ganze Reihe weiterer Trivialnamen, wie “Caju-bravo, Caju-da-mata, Cajueiro-da-mata, Cajuí, Cajuí-da-mata“ und andere. Aber die meisten bezeichnen damit einen nahen Verwandten, nämlich den Anacardium occidentale, ein Bäumchen im Vergleich, jedoch wegen seines kommerziellen Nutzens der Bekanntere. Denn dieser kleine Verwandte bringt noch grössere und schmackhaftere Früchte hervor, deren Saft und geröstete Nüsse sogar exportiert werden – deshalb hat man nicht nur in den Bundesstaaten Amazoniens, sondern auch in geeigneten Gebieten der Küste entsprechende Pflanzungen angelegt.
Anacardium excelsum, ein weiterer Verwandter, kommt im Nordwesten Zentral- und Südamerikas vor, wo er zu den höchsten Baumriesen der Regenwaldgebiete gehört. In Panama und Costa Rica nennt man ihn “Espavé“ und in Venezuela und Ekuador “Caracolí“.
Sein Holz ist zur Verarbeitung als Zellulose gut zu gebrauchen und geeignet als Füllstoff für Sperrholz, zur Verarbeitung als Leichtverpackung und als Kistenholz. Die Rinde liefert einen guten Gerbstoff.