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Rückwärts fließender Amazonas gibt Forscher Rätsel auf

Veröffentlicht am 22. Mai 2015 - 06:02h unter Nachrichten aus Amazonien

Amazon river in morning ( HDR image )

Rio Amazonas am Morgen (HDR Bild)

Der wasserreichste Fluss der Welt sorgt bei Wissenschaftlern für Rätsel. Er fließt rückwärts. Dass der Amazonas vom Westen nach Osten verläuft könnte an der Erosion liegen, vermuten einige Forscher. An der Universität São Paulos ist dazu nun ein Modell erstellt worden, mit dem sich die Entwicklung des Amazonas erklären lässt, der fünfmal so viel Wasser führt wie alle anderen Flüsse der Welt.

Mit den Anden im Westen Südamerikas erscheint es eigentlich logisch, dass die Flüsse der Amazonasregion in Richtung Osten fließen. Vor zehn Millionen Jahren war das jedoch keineswegs der Fall. Zu der Zeit gab es am Fuß des gewaltigen Gebirgszuges einen gigantischen See, in den die Flüsse aus dem Osten kommend mündeten. Von dort aus floss das Wasser in Richtung Norden und schließlich in den Pazifischen Ozean, wie Dr. Victor Sacek von der Universität São Paulo erklärt.

Dass sich später der ganze Kontinent auf einer Seite so erhöht hat, dass sich die Fließrichtung gen Osten veränderte, scheint eine immense Leistung. Geologen haben deshalb mit Veränderungen im Erdmantel als Resultat der Kontinenttriftung Afrikas und Südamerikas spekuliert.

Sacek geht jedoch von einer anderen Ursache für die Richtungsänderung aus. Durch die Erhebung der Anden sei es zur Bildung einer Rinne gekommen und des Paleolago, des gigantischen Sees. Mit der Zeit hat sich dann jedoch nach Saceks Meinung die Erosion aus den Anden erhöht, wodurch der See in einen Sumpf verwandelt und das Wasser in die andere Richtung gedrängt wurde.

Bekräftigt wird dies von Sedimentablagerungen an der Mündung des Amazonas. Allerdings räumt der Wissenschaftler ein, dass es noch einige Punkte zu klären gebe, wie etwa der Zusammenhang mit der Ausweitung des gigantischen Sumpfgebietes. Bis tatsächlich bewiesen ist, warum und wie der Amazonas seine Richtung änderte, seien noch einige Forschungsarbeiten notwendig, so Sacek.

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