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Amazonien: viel mehr als nur gefährlicher Drogenhandel

Veröffentlicht am 5. Januar 2021 - 15:02h unter Nachrichten aus Amazonien

Bekannt für Drogenhandel, Gewalt und ein paar der höchsten Mordraten der ganzen Welt: die Regionen und Länder rund um den Amazons stehen in der Öffentlichkeit in keinem allzu guten Licht da. Wenn es mal gut läuft, werden weder Drogen noch Gewalt thematisiert, sondern ausnahmsweise sogar die akute Wasserknappheit, die seit Jahren beispielsweise in Bolivien herrscht. Dabei ist das natürlich nur ein kleinster Teil dieser wunderbaren Nationen, Gruppen von Menschen und Naturreservaten. Auch wenn es dort die genannten – zugegeben sehr großen – Probleme tatsächlich gibt, sind die Länder so viel mehr als das.

Kolumbien zum Beispiel kann auch nicht nur Kokain: nein, es ist eines der schönsten Länder dieses mittlerweile so kaputten Planeten. Letzteres ist allerdings ein anderes Thema. Alleine mit der Lage Kolumbiens teilweise direkt am Amazonas, können viele Naturliebhaber hier die vielleicht beste Zeit ihres Lebens haben. Unüberschaubare Flächen extrem lebendigen Regenwalds tummelt sich hier am Ufer eines der größten Flüsse dieser Erde. Tausende Tierarten finden sich in diesem wunderschönen Fleckchen Erde wieder. Und auch wenn die Natur immer mehr durch Goldminen und Palmölplantagen zerstört wird, stellt sie immer wieder spektakuläre Bilder den Menschen zur Verfügung.

Oder nehmen wir die Heimat der Copacabana: der bei den Reichen und Schönen so beliebte Stadtteil in der Stadt Rio de Janeiro im Land Brasilien. Brasilien, ein Land, das ein paar der schönsten Strände der Welt sein Eigen nennen darf, aber auch immer mehr mit Verarmung und jetzt mittlerweile auch noch Corona zu kämpfen hat. Aber auch dieses Land liegt am Amazonas und besitzt einen riesigen Teil des Weltbestands an Urwald – auch wenn dieser gerade dort immer mehr abgeholzt, immer mehr gerodet und somit dem Erdboden gleich gemacht wird. Aber auch dort kann der Amazonas mit seiner Vielfalt an Pflanzen und Tieren absolut begeistern.

Die Rede aber ist hier die ganze Zeit von „Begeisterung“ – aber wer wird denn so sehr begeistert? Natürlich, die Touristen. Denn Einheimische haben in den meisten Fällen weder die Zeit, noch das Geld sich das Naturspektakel vor ihrer Haustür anzusehen. Für die Touristen aber das gibt es Hubschrauberrundflüge, Bootstouren und geführte Wanderungen durch diesen atemberaubenden Teil der Welt. Natürlich vor Corona. Da Brasilien durch die weltweite Pandemie nach wie vor als Risikoland eingestuft wird, ist es momentan mit Touristen nicht so weit her. Aber man geht hier jetzt einfach mal von einer Zeit nach Corona aus.

Eine Zeit, in der die Reisen zum Amazonas wieder von genauso vielen Menschen gemacht werden, wie davor. Diese Menschen kommen dabei allerdings gar nicht so oft aus Europa wie man denkt. Nein, weder nach Brasilien, noch nach Bolivien, Kolumbien oder Ecuador wird besonders häufig gereist. Wieso? Weil diese Länder, beziehungsweise der Südamerikanische Kontinent in unseren Breiten nur als der „Kontinent der Konflikte“ bekannt ist.

Unter anderem deswegen erscheint, wenn man jetzt beispielsweise bei Google „Urlaub“ eingibt, weder in den organischen Suchergebnissen, noch in den Anzeigen von Google Adwords sonderlich viele Urlaubsangebote in Südamerikanische Breiten. Die Websites mit größter Sichtbarkeit konzentrieren sich häufig einfach nur auf die „Mainstream“-Ziele. Das dann noch einmal kategorisiert nach Einkommensklassen. So fallen unter diese beliebten Ziele bei betuchteren Leuten zum Beispiel die Malediven oder Mauritius. Bei denen mit kleinerem Budget spielen insbesondere Mallorca, Kreta und Kroatien eine große Rolle.

Südamerika wird – vielleicht auch wegen der Entfernung – eher weniger thematisiert. Selbst in Reisebüros muss man es meist konkret ansprechen, da die Reisen oft schlicht als unsicherer gelten, als die innerhalb der Hoheitsgebiete des Westens. Auch deswegen tummeln sich Reiseziele rund um den Amazons bei den beliebtesten Reisezielen der Deutschen erst auf Platz 20, mit gerade einmal 5,8% als Reiseziel-Anteil, der in dieser Studie befragten Menschen. Was neben der anscheinend lauernden Gefahr, aber eigentlich wenig Sinn macht.

Denn auch wenn sich in Deutschen Städten des Öfteren mal über die asiatischen Touristen mit den klischeehaft vielen Kameras gewitzelt wird, sind es eigentlich die Deutschen, die Urlaub das Land und seine Bevölkerung jeweils zu Tode knipsen – und für das Fotografieren eignet sich Südamerika und dabei insbesondere die Region rund um den Amazonas doch perfekt. Mit buntesten Vögeln, die ganz nach an einen heran fliegen und sich praktisch für ein Foto wie ein Model präsentieren. Mit Raubkatzen, die aus einiger Entfernung perfekt abgelichtet werden können und lustigen Affen, die sich im exakt richtigen Moment an der Brust kratzen oder ihren weißen Rücken zur Schau stellen. Mit Schlangen, Echsen, bunten Fröschen – die nebenbei bemerkt sehr giftig sein können und sich deswegen eher weniger zum Streicheln eignen – und Spinnen so groß wie eine Hand. Für jeden ist etwas in den Urwäldern rund um den Amazonas dabei.

Und wenn die Landtiere noch nicht ganz so sehr überzeugen konnten, gibt es da im Wasser noch riesige, gefährliche Fische, faszinierende Alligatoren, die so manchem urbanen Superheld die Socken ausziehen und weitere, große und kleine, bunte und schneeweiße Vögle, die einen blitzschnell in den einzigartigen Bann ziehen. Wenn sich eine Reise irgendwohin also lohnt, ist es nach Südamerika – mit den richtigen Vorkehrungen und Impfungen versteht sich.

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