Während in Bolivien und Brasilien die tausende Feuerwehrleute, Freiwillige, Indios und Brigaden versuchen, die hohe Zahl der Großbrände bekämpfen, haben sieben von acht Amazonas-Staaten einen Pakt zum Schutz des Regenwaldes unterzeichnet.

Treffen der sieben Amazonasstaaten – Foto: Presidencia-Peru

Die Staatschefs und Vertreter der südamerikanischen Länder waren sich über die Notwendigkeit gemeinsamer Maßnahmen zum Erhalt des Amazonas-Regenwaldes einig. Es sei die moralische Pflicht der Amazonas-Länder, das gemeinsame Gut zu schützen, konstatierte Kolumbiens Präsident Iván Duque. Perus Präsident Martín Vizcarra forderte nicht nur Reden, sondern Aktionen.

Verwiesen wurde ebenso auf eine nachhaltige Entwicklung der Amazonas-Region und die Souveränität der einzelnen Länder. Dies stand auch im Mittelpunkt der Forderungen von Brasiliens rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Er verwies auf die Notwendigkeit die “Reichtümer“ des Regenwaldes auszubeuten, wie Mineralien, die das Interesse anderer Länder wecken würden.

Auch sprach er sich gegen die “Industrie der Ausweisung von Indio-Territorien“ aus. In der Vergangenheit hat Bolsonaro die Indio-Territorien dafür verantwortlich gemacht, dass sich Brasiliens Wirtschaft nicht entwickle.

Boliviens Präsident Evo Morales forderte hingegen ein Umdenken und eine Anerkennung der Erfahrungen indigener Völker “im Frieden mit Mutter Natur“ zu leben.

Stattgefunden hat das Treffen in einer Oca, einem Rundhaus der Indios, im kolumbianischen Leticia. Angereist waren Staatschefs und Vertreter Kolumbiens, Perus, Equador, Boliviens, Guyanas und Surinams. Brasiliens Präsident hat via Video-Konferenz teilgenommen, weil eine Reise aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich war, wie es hieß.

Nicht anwesend waren Vertreter Venezuelas, das ebenso zum Teil vom Amazonas-Regenwald bestanden ist. Brasiliens Regierung erkennt die Regierung Venezuelas nicht an.