Auf seinem Weg liefern der Amazonas als “Vater der Ströme“ und seine mehr als 7.000 Nebenflüsse den Millionen von Menschen an ihren Ufern die Existenzgrundlage in Form von Naturprodukten. Sie sind Heimat, Strassen und Lebensart aller, die das Amazonas-Becken von 5.846.100 Quadratkilometern bewohnen. Nachfolgend stellen wir die wichtigsten Flüsse vor.
Welche Flüsse gehören zur Hydrographie Amazoniens?
Rio Araguaia
Er hat eine Länge von 2.627 Kilometern und entspringt an der Grenze der Bundesstaaten Mato Grosso und Tocantins – er mündet in den Rio Tocantins an dessen linkem Ufer. Während der Trockenperiode legt sein sinkender Wasserspiegel unzählige, feinsandige Strände frei. Der Fluss bietet eine grosse Vielfalt an Fischarten.
Rio Nhamundá
Er teilt die Bundesstaaten Pará und Amazonas, hat ein sandiges Flussbett und klares Wasser. An seinem Oberlauf besitzt er verschiedene Wasserfälle, und am Zusammenfluss mit dem Rio Paracatu erreicht er eine so expressive Breite, dass er an dieser Stelle einen See von 40 km Länge und 4 km Breite geformt hat.
Rio Negro
Hat sehr dunkles Wasser wegen der Zersetzung organischen Pflanzenmaterials, das den Boden der Waldgebiete bedeckt und von den Überschwemmungen mitgeführt wird. Ab der Stelle des Zusammenflusses von Rio Negro und Rio Solimões bekommt der so gebildete Strom den Namen Amazonas.
Rio Solimões
Der Fluss wird zweifarbig ab seiner Begegnung mit dem Rio Negro – und die Wasser mit kontrastierender Färbung fliessen viele Kilometer nebeneinander her, ohne sich zu mischen.
Rio Tapajós
Das Wasser des Tapajós – wegen seiner unterschiedlichen chemischen Zusammensetzung, Dichte und Temperatur – mischt sich nicht mit dem Wasser des Amazonas, von dem es aufgenommen wird. Der Fluss ist 1.992 Kilometer lang, entspringt an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Pará, Amazonas und Mato Grosso.
Rio Tocantins
Nasce no Estado de Tocantins, na serra dos Pirineus e deságua no Oceano Atlântico, formando o estuário do rio Pará.
Rio Trombetas
Er entspringt an der Grenze zwischen Brasilien und Guyana – und ist 750 Kilometer lang. Nachdem er sich mit dem Rio Paraná de Sapucuá vereinigt hat, bezeichnet man ihn als “Baixo Trombetas“ (Unterer Trombetas) – hier ist er 1.800 Meter breit! Sein Bett ist unterteilt von verschiedenen, lang gestreckten Inseln.
Rio Xingu
Der Fluss hat eine Länge von 1.980 Kilometern, ist aber nur über 900 km am Unterlauf schiffbar. Sein Oberlauf präsentiert zahlreiche Schleifen mit vielen Wasserfällen, einige davon höher als 50 Meter.
Rio Amazonas
Er entspringt im Norden der peruanischen Andenkette in einer Höhe von 5.300 Metern, mit zirka 1.100 Zuflüssen. Sein Wasservolumen ist so gigantisch, dass er an seiner Mündung – im Gegensatz zu anderen Flüssen – das Meerwasser viele Kilometer weit zurückdrängt. Dem Atlantischen Ozean gelingt eine Umkehrung dieser Bewegung nur während des Neumondes – dann bricht er den Widerstand des Amazonasstroms.
Dieser Zusammenprall der Wasser ist von solcher Gewalt, dass er Wellen von bis zu fünf Metern Höhe auftürmt, die dann den Amazonasstrom hinauf rollen und nicht selten Bäume ausreissen und das Bett des Flusses verändern. Dieses Phänomen der Natur heisst “Pororoca“ in der Indianersprache des unteren Amazonas – es bedeutet “Zerstörer“.