- Portugiesisch: Gavião-real
- Spanisch: Águila harpía
- Spezies: Harpia harpyja
- Familie: Accipitridae (Habichtartigen)
Die Harpyie (Harpia harpyja) ist trotz seiner Grösse ein sehr agiler Vogel und schwer zu beobachten. Obwohl er nicht der grösste Greifvogel unseres Planeten ist, hält man ihn doch für den stärksten. Die Gattung Harpia ist monotypisch mit der Harpyie als einziger Art und gehört zu den bedrohte Vogelarten.
Körperlänge
105 cm, Flügelspannweite: bis zu 2 m Höhe: Männchen 57 cm, Weibchen 90 cm, Gewicht: Männchen 4,8 kg, Weibchen bis 9 kg.
Verbreitung
Verbreitet in Brasilien innerhalb von isolierten Waldregionen, besonders in Amazonien oder in geschützten Regionen, wie zum Beispiel in Reservaten des Atlantischen Regenwaldes. Ausserhalb Brasiliens zwischen Mexiko bis Argentinien verbreitet. Eine seltene Spezies, die dichte Primär- und Galeriewälder bevorzugt.
Beschreibung
Lebt allein oder paarweise in den Baumkronen. Er besitzt einen starken Schnabel und enorme Krallen. Seine Nahrung sind grosse Tiere, wie das Faultier, Truthähne, Kapuziner- und Brüllaffen, Hirschkälber, Hyazinth-Aras, grosse Laufvögel wie der „Seriema“, Gürteltiere, Wildhunde und Schlangen.
Er ist schnell und stark bei seinen Angriffen und in der Lage, ein Riesenfaultier vom Ast zu reissen, an den es sich klammert. Es gibt einen Bericht, nachdem eine Harpyie einen männlichen Brüllaffen von zirka 6,5 kg Gewicht gefangen hat. Der Vogel baut ein Nest auf einem grösseren Baum – wie einem „Sumaumeira“ oder einer Kastanie – von dort beobachtet er seine Umgebung.
Das Nest, so gross wie von einem „Jaburu“, ist aus ganzen Schichten von Zweigen konstruiert. Darin liegen in der Regel 2 grau-weisse Eier zwischen September und November, die etwa 110 g wiegen und innerhalb einer Zeit von 52 Tagen ausgebrütet werden. Im Allgemeinen überlebt nur eines der Jungen, es braucht etwa 5 Monate um zu fliegen und 2 bis 3 Jahre um erwachsen zu werden, ist von der Fürsorge der Eltern mehr als ein Jahr abhängig.
Der Vogel reproduziert sich nicht in jedem Jahr, denn er braucht länger als ein Jahr, um den reproduktiven Zyklus zu vervollständigen. Seine Populationen sind also schon von Natur aus in ihrem Wachstum eingeschränkt. Diese Tatsache, zusammen mit der Zerstörung grosser Waldflächen und die unkontrollierte Jagd, bedrohen die Spezies mit der Ausrottung in Brasilien.
Man kennt ihn in Brasilien auch als „Hárpia, Gavião-de-penacho, Guiraçu“ (uirá, guirá = Vogel, açu = gross) und „Uiraçu“. Im spanischen Sprachraum nennt man ihn „Águila harpía“.