- Portugiesisch: Tamanduaí
- Spezies: Cyclopes didactylus
- Familie: Cyclopedidae (Säugetierart aus der Familie der Ameisenbären)
- Ordnung: Pilosa (Zahnarme)
Der Zwergameisenbär heisst mit volkstümlichem brasilianischen Name “Tamanduaí“ was aus der indianischen Tupi-Sprache stammt und “Kleiner Ameisenjäger“ (ta = Ameise – monduá = Jäger – i = klein) bedeutet. Er ist der Kleinste Vertreter seiner Gattung.
Vorkommen
Vom Süden Mexikos bis nach Zentralbrasilien. Vorzugsweise in tropischen Wäldern In Zentralamerika und in Süd, in Gebieten unter 1.500 Metern Höhe.
Lebensraum
Vorzugsweise Wälder und Cerrados. Man findet ihn auch in Gebieten des Atlantischen Regenwaldes des brasilianischen Nordostens, und dies bedeutet für die Spezies bereits eine Bedrohung, weil dieser Regenwald am Verschwinden ist.
Nahrung
Insektenfresser – nur Ameisen und Termiten.
Fortpflanzung
Die Tragzeit dauert zwischen 120 und 150 Tage. Das Weibchen gebiert nur ein einziges Junges, welches sie in ein Nest aus trockenen Blättern in einer Baumhöhle legt. Beide Eltern kümmern sich um das Junge, indem sie es mit halbverdauten, ausgewürgten Insekten füttern. Auch der Vater trägt das Junge auf dem Rücken herum – er wechselt sich ab mit der Mutter.
Populations-Status
noch nicht gefährdet.
Beschreibung
Einzelgänger ausserhalb der Fortpflanzungsperiode, nachtaktiv, klein von gestalt, leise und “eiskalt“! Die mittlere Körpertemperatur dieses Zwergs beträgt nur 33 Grad Celsius (auch deshalb findet man ihn nur bis auf 1.500 m Höhe)!
Man muss nicht glauben, dass er leicht zu entdecken sei! Und aus demselben Grund gibt es über ihn noch recht wenig Information. Man weiss, dass er zwischen 250 und 320 Gramm wiegt und sein Rumpf etwa 20 cm lang ist (ohne den Schwanz, der weitere 20 cm Länge haben kann). Man bezeichnet ihn in Brasilien auch als “Tamanduá-pigmeu“ (Pigmäen-Tamanduá) oder “Tamanduá-anão“ (Zwerg-Tamanduá).
Nach Auskunft der Tierärztin Flávia Miranda, Forscherin am “Instituto de Pesquisas e Conservação de Tamanduás no Brasil“ (Projekt Tamanduá), kann man bis jetzt nicht sagen, ob dieses Tier bereits bedroht ist, aus Amazonien zu verschwinden, weil man eben nicht genug Informationen über diese Spezies besitzt. Aber es gibt Berichte, nach denen er von einigen Kommunen des Waldes eingefangen wird – einerseits zum Zähmen als Schosstier, andererseits auch zum Grillen.
Zum Schlafen verankert sich der kleine Ameisenbär an einem Ast und rollt sich zu einer Kugel zusammen. Während der Trockenperiode werden die Baumkronen weniger dicht – damit ihn seine Feinde (Eulen, Falken und Bussarde) nicht so leicht entdecken, hält er sich in den Kronen von Kapokbäumen auf, deren runde Wollekugeln einem zusammengerollten Zwergameisenbären aufs Haar gleichen – vielmehr gleicht er ihnen!