- Portugiesisch: Tamanduá-bandeira
- Spezies: Myrmecophaga tridactyla
- Familie: Myrmecophagidae (Ameisenbären)
- Ordnung: Xenarthra (Nebengelenktiere auch Zahnarme)
Wenn der Grosse Ameisenbär die Gefahr gewittert hat, stellt er sich drohend auf die Hinterbeine und stützt sich mit dem Schwanz zusätzlich ab. Das ist seine Verteidigungsstellung – trotz alledem erträgt der Ameisenbär eine gewisse Nähe zum Menschen, indem er in landwirtschaftlich genutzten Gebieten und sogar in der Umgebung von Städten zu finden ist.
Vorkommen
Savannen und Cerrados von Zentral- und Südamerika – von Guatemala bis nach Argentinien – inklusive Brasilien.
Lebensraum
Savannen und Cerrados.
Nahrung
Insektenfresser – und zwar frisst er nur Ameisen und Termiten, deren Ameisenburgen und Termitenhügel er mit seinen starken Krallen an den Vorderbeinen aufreisst. Er führt dann seine lange Zunge ein – sie hat einen Durchmesser von 1 – 1,5 cm und er kann sie bis zu 60 cm aus dem Maul herausstrecken. Die Insekten bleiben an der Zunge kleben, und so braucht sie der Ameisenbär nur zu verschlingen.
Fortpflanzung
Die Tragzeit beträgt 190 Tage – fast immer wird nur ein einziges Junges geboren. Das Neugeborene klettert auf den Rücken der Mutter direkt nach seiner Geburt und reist dann mit ihr rund 6 Monate lang in der Gegend herum.
Populations-Status
Verletzlich – bereits bedroht.
Beschreibung
Ameisenbären sind die einzigen Säugetiere, die keine Zähne besitzen – (Gürteltiere und Faultiere haben unvollständige Zähne, ohne Zahnschmelzabdeckung). Der Ameisenbär hat ausgewachsen eine Rumpfläge von 1,0 bis 1,2 Meter. Allein seine langgestreckte Schnauze misst bereits 45 cm – der Schwanz ist zusätzlich nochmal 60 bis 90 cm lang. Dieser Schwanz besitzt lange Haare, die eine Art Fahne bilden – deshalb der volkstümliche Name “Tamanduá-bandeira“ (Bandeira = Fahne).
Er ist ein tagaktives Tier, das sich normalerweise langsam und scheinbar behäbig bewegt, aber wenn er verfolgt wird, legt er einen rasanten Galopp hin. In Brasilien spricht man von der berüchtigten “Umarmung des Ameisenbären“ als Symbol des Verrats – diese Umarmung mit den messerscharfen Krallen ist die einzige Verteidigung dieses unbeholfenen Tieres, das weder gut sieht, noch gut hört. Das beste Warnsystem ist demnach sein Geruchssinn – der ist besonders gut ausgeprägt.