- Portugiesisch: Tambaqui
- Spezies: Colossoma macropomum
- Familie: Serrasalmidae (Sägesalmler)
- Ordnung: Characiformes (Salmlerartige)
In Brasilien und den übrigen Gebieten seines Vorkommens züchtet man den Schwarzen Pacu – Tambaqui – inzwischen als wirtschaftlich bedeutenden Speisefisch. Denn in seinem natürlichen Lebensraum hat ihn die Überfischung stark dezimiert – man versucht dort, ihn zumindest während seiner Laichperiode durch Gesetze vor übermässigem Fang zu bewahren.
Vorkommen
In den hydrographischen Becken des Amazonas und des Orinoco – von Panama über Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Peru bis Südbrasilien.
Lebensraum
Als Früchtefresser bevorzugen sie die überschwemmten Wälder der “Várzea“ – für lange Wanderungen zu ihren Laichplätzen nutzen sie die Kanäle der Hauptströme.
Beschreibung
Man nennt ihn auch “Mühlsteinsalmler“ (Colossoma macropomum) und in Brasilien “Tambaqui“ – unter den Salmlern ist er mit einer maximalen Länge von über einem Meter und bis zu 30 kg Gewicht ihr grösster Repräsentant. Der Schwarze Pacu ist ein Schuppenfisch mit rhomboidem Körper, kurzen, fetten Flossen, kleinem Maul und kräftigen Mahlzähnen.
Seine Färbung ist in der Regel dunkelgrau in der oberen Hälfte und schwarz in der unteren – allerdings kann diese Färbung je nach Färbung des Wassers ins Hellere oder Dunklere abweichen. Die Jungfische sind hellgrau mit dunklen Flecken, die auf die obere Körperhälfte verteilt sind. Der Tambaqui erreicht zirka 110 cm Körperlänge – früher wurden Exemplare bis zu 45 kg Gewicht gefangen – heute existieren solche Exemplare wegen der Überfischung nicht mehr.
In der überschwemmten Várzea legen die Pacus zwischen September und Februar ihren Laich ab – um zu diesen Laichgründen zu gelangen wandern sie grosse Entfernungen bis zu 1.000 km. Die Jungfische halten sich im Schwarm auf und ernähren sich von Zooplankton, Insekten und Schnecken – sind also als Fleischfresser zu betrachten.
Die ausgewachsenen Fische dagegen sind Einzelgänger und ernähren sich vegetarisch – während der Regenperiode suchen sie die gefluteten Wälder (Várzea) auf, wo sie Samenkerne und Früchte fressen – sie bevorzugen die Samen der Latexbäume (Heveia brasiliensis), deren auf die Wasseroberfläche klatschendes Geräusch sie anlockt. Es ist bewiesen, dass der Fisch die harten Samen unzerkaut schluckt und auch wieder in noch keimfähigem Zustand ausscheidet, wodurch ihm eine bedeutende Rolle in der Verbreitung auch anderer Pflanzenarten Amazoniens zukommt.
In Aquarien können Schwarze Pacus unter guter Haltung bis zu 20 Jahre alt werden. Vorsicht ist geboten, wenn man ein solches Exemplar am Angelhaken hat – sie sind nicht aggressiv, aber wegen ihrer extrem starken Kiefer können sie beim unvorsichtigen Entfernen des Hakens dem Angler schwere Verletzungen zufügen.