- Portugiesisch: Tucunaré
- Spezies: Cichla spp.
- Familie: Cichlidae (Buntbarsche)
- Ordnung: Perciformes (Barschartige)
Der Augenbarsch mag keine Fliesswasser – deshalb findet man ihn in Flüssen stets in ihren ruhigeren Buchten oder Seitenarmen. In Stauseen bevorzugt er die Ufernähe, an Stellen, die mit Gebüsch bewachsen sind oder einem Wasserpflanzendickicht, in dem er sich verstecken kann.
Vorkommen
Original aus dem Amazonasbecken und dem Araguaia-Tocantins, hat er sich in den Becken des Prata, São Francisco, in Seen des Nordostens, einem Teil des Pantanal und den grossen Flüssen des Südostens ausgebreitet.
Lebensraum
Die Fische sind ortsgebunden – in Seen, Lagunen, Flüssen und Deltas – sie bevorzugen Gebiete mit langsam fliessendem und stehendem Wasser.
Beschreibung
Die brasilianische Bezeichnung “Tucunaré” leitet sich ab aus der indigenen Tupi-Sprache: “Tucun” = Baum und “Aré“ = Freund – also der “Freund des Baumes“, womit die Indianer wahrscheinlich die Eigenart des Fisches meinten, sich zwischen Wurzeln und Zweigen überfluteter Bäume zu verstecken, wenn er auf Beute lauert.
Es gibt zahllose Unterarten der “Tucunarés“ (auch der schon beschriebene Cichla monoculus gehört dazu), ihre Körperfarbe schwankt zwischen einem blassen bis tiefen Goldgelb, auf dem sich beim Cichla spp. Fünf bis sieben dunkelblaue bis schwarze Vertikalstreifen vom Rücken zum Bauch erstrecken. Alle Tucunaré-Spezies haben eine Körperlänge zwischen 30 und 100 cm und präsentieren als besonderes Merkmal einen Augenfleck an der Schwanzflossenbasis.
Während der Fortpflanzungsperiode bilden sich Paare, die sich die Aufgabe teilen, sich um das Nest, den Laich und die geschlüpften Jungen zu kümmern und sie zu beschützen. Es sind tagaktive Fische, die sich von allem ernähren, was sich bewegt und in ihr gefrässiges Maul passt – vor allem andere Fische und Krebstiere. Im Gegensatz zu anderen Fischen Amazoniens verfolgen sie die Beute solange, bis sie Erfolg haben.
Wenn die Jungen geboren werden, präsentieren sie drei schwarze Flecken auf ihrem Körper, die nach einer gewissen Zeit zu einer zusammenhängenden Linie verschmelzen. Erst wenn sie grösser geworden sind (wenigstens ein paar Zentimeter lang) bilden sich die vertikalen Streifen – die übrigens ihre Pigmentierung je nach Zustand des Fisches ändern – wenn die Umweltbedingungen ihn zufriedenstellen, sind diese Streifen besonders klar ausgeprägt.
Die Augenbarsche sind vor allem bei Anglern besonders beliebt, weil sie ihnen am Haken einen interessanten Kampf liefern. Aus dem Amazonasbecken, als seiner Urheimat, hat man ihn auch in Stauseen des Südostens eingebürgert – was zu einem Problem führte, da die Tucunarés bestimmte andere Fischarten ausrotteten. Wegen der zunehmenden Pollution der Flüsse ist auch dieser Raubfisch seltener geworden. Tucunarés attackieren sowohl lebende Köderfische als auch künstliche Köder in Bewegung – alles, was sich bewegt, lockt sie an.