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Piraya oder Piranha

Veröffentlicht am 21. November 2011 - 09:06h unter Fische
Überblick
  • Portugiesisch: Piranha
  • Spezies: Pygocentrus piraya
  • Familie: Serrasalmidae (Sägesalmler)
  • Ordnung: Characiformes (Salmlerartige)
Foto

Rund 40 Piranha-Arten sind aktuell klassifiziert, von denen 25 im hydrografischen Becken des Amazonasstroms (Brasilien/Peru) zuhause sind – 16 im Orinoco Gebiet (Venezuela) – 9 in den Flüssen der Guyanas – 3 im Rio Paraná (Brasilien/Paraguay) und 2 im Rio São Francisco (Brasilien).

Vorkommen

Nördliches Südamerika (Orinoco-Gebiet) bis in die subtropische Zone des Rio Paraguay (südliches Südamerika).

Lebensraum

Die Weisswasserflüsse, wie der Amazonas, Solimões, Rio Paraguay und der Rio Paraná – sowie ihre Nebenflüsse – sind der Lebensraum der meisten Piranha-Spezies.

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Pygocentrus nattereri
The sharp teeth of a Yellow-Bellied Piranha on Lake Tres Chimbadas, Tambopata River, Peruvian Amazon
Fishing for yellow-bellied piranha on Lake Tres Chimbadas, Tambopata River, Peruvian Amazon
The sharp teeth of a Yellow-Bellied Piranha on Lake Tres Chimbadas, Tambopata River, Peruvian Amazon
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São Francisco Piranha
Piranha...
Peixinho...
San Francisco Piranha
San Francisco Piranha
Piraya piranha (Pygocentrus piraya)
Piranha
EVERYTHING CHANGES LIKE THE WEATHER
Piranha
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Beschreibung

Der “Schwarze Piranha” ist mit einer Länge bis zu 50 cm der Grösste seiner Familie – während der “Rote Piranha“ (in Brasilien nennt man ihn auch “Piranha-cajú“) nicht grösser als 25 cm wird, aber er ist der gefrässigste – und gefährlichste, weil er in der Regel in Schwärmen auftritt. Er ist der Protagonist jener Horror-Geschichten, ohne die ein Bericht über die “Grüne Hölle“ des Amazonas nicht auskommt.

Weisswasserflüsse, wie der Rio Solimões zum Beispiel, sind besonders nährstoffreich, hell gefärbt vom grossen Lehm- und Mineraliengehalt – in ihren Randzonen, den “Várzeas“ kann das Sonnenlicht mehrere Meter weit eindringen und das Wasser erwärmen (26-30 Grad) – Wasserpflanzen entwickeln sich gut – dann tierische Nahrungsketten – die Piranhas als Raubfische an ihrer Spitze. Schwarzwasser dagegen, wie der Rio Negro, sind frei von Piranhas, die höchstens in deren gemischten Mündungsbereich auftauchen, wo sich Weiss- und Schwarzwasser mischen.

Ab einer Länge von zwölf Zentimetern gelten Piranhas als “erwachsen“ – ihre typischen Artenmerkmale sind bei den Jungfischen noch nicht ausgebildet. Zur eindeutigen Unterscheidung des Pygocentrus piraya von dem Pygocentrus nattereri – mit dem er leicht verwechselt werden kann – dient die so genannte “Fettflosse“: Ausgewachsene Exemplare präsentieren in der kleinen Flosse verlängerte Flossenstrahlen, die sonst bei keiner anderen Serasalmus-Art vorkommen. Charakteristisch für Pygocentrus piraya ist auch seine bullige Form des Kopfes, mit der er sich von anderen Piranha-Spezies unterscheidet.

Er hat einen dunkelgrauen Rücken, der zum Blaugrün tendiert, dazwischen stark reflektierende, silbrige Schuppen. Die Unterseite des Bauches geht von Gelb in leuchtendes Orangerot über – die Augenfarbe kann rot oder silbrig erscheinen. Farbunterschiede hängen von den Gewässertypen ab, in denen er sich aufhält. Charakteristisch sind auch seine 22 bis 24 gezahnten Bauchschuppen, die nur bei Pygocentrus piraya ausgebildet sind. Der Körper – und das betrifft alle Piranha-Arten – ist lateral komprimiert und von nahezu kreisrunder Form. Bedeckt von den Lippen, befinden sich im leicht vorgewölbten Maul messerscharfe Zähne von dreieckiger Grundform mit je drei Spitzen.

Piranhas gelten als Allesfresser, ihre hauptsächliche Nahrung sind jedoch Fische und verletzte kleinere Tiere, die von ihnen in Schwärmen angegriffen werden. Sie akzeptieren aber auch Insekten, kleine Krustentiere, Samenkerne und anderes vegetatives Material. Auch Kannibalismus wurde beobachtet, bei dem verletzte oder kranke Artgenossen gefressen werden.

Die Männchen sind etwa mit 18 cm Länge geschlechtsreif, die Weibchen erst ab 25 cm. Die Fortpflanzung findet in der Regel bei hohem Wasserstand statt – auf sandigem Untergrund legt das Weibchen eine Nestkuhle für die Eiablage an. Der Laich wird danach vom Weibchen bewacht.

Nur unter gewissen Umständen gehört der Pygocentrus piraya zu den aggressivsten Spezies seiner Ordnung, die auch gegenüber dem Menschen eine Gefahr darstellen können. In manchen Flusssystemen hat er sich besonders stark vermehrt und andere Fischarten dezimiert.

Pygocentrus piraya ist in der Regel ein beliebter lokaler Speisefisch – auch die Angler mögen ihn, weil er ihnen einen interessanten Kampf am Haken liefert und leicht zu fangen ist. Wegen seiner zahlreichen Gräten pflegen die Einheimischen sein vorgekochtes Fleisch durch ein feines Sieb zu pürieren, um daraus eine äusserst wohlschmeckende Fischsuppe zu bereiten.

Nicht zu vergessen die Aquarianer – wegen seiner lebhaften Färbung (und natürlich auch wegen seines berüchtigten Rufes aus jenen Horrorgeschichten) ist er bei ihnen ebenfalls sehr beliebt.

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