- Portugiesisch: Taboa
- Art: Typha domingensis
- Familie: Typhaceae (Rohrkolbengewächse)
In freier Natur dient die “Taboaʺ vielen Nagetieren und Vögeln als Unterschlupf. Die industrielle Verwendung dieser Pflanze datiert aus dem Jahr 1906, als sie bereits im Donaudelta ausgebeutet wurde (für Zellulose und der Produktion eines resistenteren Packpapiers).
Morphologische Merkmale
Hydrophytische (aquatische) Pflanze, dauerhaft und geradwüchsig, von einer Höhe zwischen 2 und 4 Metern. Sie blüht von Juli bis August. Interessantes Detail: Der obere Teil des Rohrstängels trägt die maskulinen Blüten – die dann abfallen – der Teil darunter, sind die weiblichen schokoladenfarbenen Kolben. Die exotische Frucht hat sogar Federn.
Vorkommen
Häufig in allen Subregionen des Pantanal und Amazoniens, in Lagunen, Sümpfen, auf sandigen oder sauren, alkalischen Lehmböden. Ihre Verbreitung reicht von Kanada und den USA bis hinunter nach Patagonien (inklusive ganz Brasilien). Längst ist sie als Kosmopolit auch in Europa, Asien, Australien und Neuseeland heimisch.
Kurzbeschreibung
Die “Taboaʺ (ist gut) ist in ihrem jungen Stadium als essbare Pflanze bekannt. Der hellbraune bis orangefarbene Kolben kann gekocht oder gebraten werden – so wie grüner Mais (hat in etwa den gleichen Proteingehalt) – man benutzt ihn auch für Suppen, Pürees und sogar zur Schokoladenherstellung. Der junge Trieb kann mit dem Palmito verglichen werden, und sogar der Pollen dient zur Herstellung von Süssigkeiten. Die ausgereiften Samenkerne enthalten zu 88% Öl, welches man mit dem von Sonnenblumen oder Raps vergleichen kann.
Noch heute nutzt man die Pflanze als Rohstoff für Papier, Mappen, Körbe und andere artesanale Zwecke. Ihre Fasern sind exzellent zur Füllung von Polstermöbeln, zur Abdichtung gegen Wasser (denn sie saugt Wasser auf) und als thermisches Isolationsmaterial.
Darüber hinaus wird sie als biologischer Filter vor Haushalts-, Industrie- und Viehzuchtabwässern kultiviert – und auch zur Erosionskontrolle in Kanälen. Sie ist in der Lage, Schwermetallteilchen aus dem Wasser zu filtern. Sie wächst gut auf Böden, die reich an organischem Material sind – dort verdichtet sie sich bald zu einem undurchdringlichen Dschungel.
Man kennt sie auch als “Paineira-de-brejo, Capim-de-esteira, Paina, Paina-de-flecha, Paineira-de-flecha, Pau-de-lagoa, Taboinha, Tabuʺ und einer Reihe anderer Namen.