- Portugiesisch: Tucum, Tucumã
- Art: Astrocaryum aculeatum
- Familie: Arecaceae (Palmengewächse)
Die Tucuma-Palme ist typisch auf Standorten der Terra-firme (Festland in Amazonien) mit offenen Flächen und niedriger Vegetation. Zwei Arten von Tucumã kennen wir in Amazonien, die “Tucumã-do-Pará“ (Astrocaryum vulgare) und die “Tucumã-do-Amazonas“ (Astrocaryum tucumã). Erstere erreicht nur eine maximale Wuchshöhe von 10 bis 15 Meter – sie bildet mehrere Stämme gleichzeitig aus und kann sich deshalb schneller regenerieren. Die Amazonas-Tucumã dagegen wird bis zu 25 Meter hoch, hat aber nur einen einzigen Stamm.
Morphologische Merkmale
Die schön anzusehende Palme aus der Gattung Astrocaryum ist eine von insgesamt 36 Arten aus der Familie Arecaceae (Palmengewächse). Sie erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 20 Metern und steht in der Regel allein – ihr Stamm präsentiert ringförmige Reihen schwarzer Stacheln, sie hat aufsteigende Blattwedel, einen aufrecht stehenden Blütenstand und gelbe Früchte mit rötlicher Tönung, als Rispe ausgebildet. Die Tucumã-Palme ist eine so genannte “Pionierpflanze“ – sie wächst aggressiv, ist resistent gegen Feuer und in der Lage, sich nach einem Flächenbrand schnell zu erholen und wieder neue Triebe anzusetzen. Bis zu zwei Jahre kann es dauern, bis die Samenkerne anfangen zu keimen – dann wachsen die Pflanzen anfangs langsam und beginnen ab dem achten Jahr Früchte anzusetzen.
Herkunft
Die Tucumãpalme stammt aus der Amazonasregion, möglicherweise aus dem Bundesstaat Pará, wo sie ihre grösste Verbreitung findet, und reicht bis nach Französisch-Guayana und Surinam.
Verbreitung
Die auch in Kolumbien bis Trinidad verbreitete Palme ist in Brasilien besonders in den Bundesstaaten Acre, Amazonas, Pará und Rondônia zu finden.
Beschreibung
Eine Palme mit vielen Verwendungsmöglichkeiten. Im Kunsthandwerk kommen die harten Fruchtkerne häufig zur Anwendung – strapazierfähige Fasern liefern die Blattwedel, zum Beispiel zum Flechten von Körben und Matten – das nahrhafte Fruchtfleisch konsumiert man entweder “Natur“, oder als Eiskrem, Saft oder “Tucumã-Wein“. Es enthält eine der höchsten bekannten Konzentrationen an Vitamin A (das Beta-Karotin – mit 52 mg pro 100 g Fruchtfleisch) – die Konzentration unserer gelobten Möhren beträgt dagegen nur 6,6 mg auf 100 g. Das Tucumã-Öl wird bei den Einheimischen auch in der Küche eingesetzt, und ist als Massageöl geschätzt.
Ihre Früchte sind ebenfalls grösser und haben mehr Fruchtfleisch, das weniger faserig und auch weniger süss als das der aus Pará stammenden Verwandten ist.
Der Volksmund hat für sie die verschiedensten Trivialnamen: “Acaiúra, Acuiuru, Coqueiro-tucumã, Tucum, Tucumã-açu, Tucumã-arara, Tucum-açu, Tucumaí-da-terra-firme, Tucumãí-uaçu, Tucumã-piririca, Tucumã-purupuru“ und “Tucum-do-mato“.