Urlaubsreisen nach Südamerika werden immer häufiger mit Exkursionen in den schier unendlichen Regenwald des Amazonasgebietes verbunden. Dies bestätigen die jüngst veröffentlichten Zahlen der Tourismusbehörden der Amazonasstaaten. Auch eine Studie der Arbeitsgemeinschaft Lateinamerika bestätigt, dass Urlauber neben den Kulturschätzen der Region auch immer häufiger die Natur-Highlights bewundern wollen.
Je nach Geldbeutel und Ausgangspunkt strömen so zehntausende Touristen alljährlich in die undurchdringlichen und oftmals fast unberührten Regenwälder von Brasilien, Peru, Kolumbien, Ecuador, Venezuela oder Guyana. Von der komfortablen Lodge mit alle Bequemlichkeiten bis zum rustikalen Zeltlager – die Angebote sind vielfältig. Auch kann der Urlauber heute wählen, ob er zu Fuß, mit dem Boot oder sogar mit dem Kleinflugzeug das Camp in der „grünen Hölle“ ansteuern will.
Von dort aus gehören unter anderem Urwaldwanderungen, Kanu- und Bootsausflüge, Piranha-Fischen, die Beobachtung der dortigen Vogelwelt, das Schwimmen mit Süsswasserdelfinen, das Aufspüren von Kaimanen und sogar die Kautschuk-Gewinnung zu den angebotenen Ausflugsprogrammen. Auch kann auf Wunsch die dort heimischen Caboclos, Nachfahren aus früheren Mischehen zwischen indigenen Ureinwohnern und weißen Siedlern, besucht werden. Alles erfolgt heute im Zeichen der Nachhaltigkeit und des Öko-Tourismus, dafür sorgen schon seit Jahren die durch die Medien extrem sensibilisierte Touristen. Kein Tour-Anbieter kann es sich heute noch erlauben, für den eigenen Profit verantwortungslos mit der Natur umzugehen.
Gute Vorbereitung ist Pflicht
Ein Abend am prasselnden Lagerfeuer und mit den ungewohnten Geräuschen des nativen Regenwaldes lässt einen solchen Ausflug damit zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Doch auch erfahrene Abenteuerreisende sollten sich auf Amazonien gut vorbereiten, gerade wenn man ein rustikaleres Ausflugsprogramm wählt. So muss unbedingt an wetterfeste Kleidung, gutes Schuhwerk und Mückenschutzmittel gedacht werden. Auch eine kleine Reiseapotheke sollte man stets mit sich führen, schließlich können gerade im Urwald nicht immer die gewohnten Hygienestandards eingehalten werden. Zudem sollte man in Hinblick auf die zahlreichen Tropenkrankheiten wie Malaria, Gelbfieber oder Dengue den Abschluss einer entsprechenden Reisekrankenversicherung nicht vergessen.
Ausgangspunkt eines Trips in die endlosen Regenwälder ist in Brasilien in der Regel die Millionenmetropole Manaus. In Peru sollte man die Stadt Iquitos als Startpunkt wählen. Beide liegen am mächtigen Amazonasstrom, so dass man bequem mit dem Boot die unzähligen Nebenflüsse ansteuern kann. Dort kann man in der Regenzeit dann auch gleich noch den Überschwemmungswald bewundern, in dem durch die alljährliche Laune der Natur ein ganz eigenes Ökosystem entstanden ist. Denn auch wenn Amazonien auf dem ersten Blick überall gleich erscheint, viele Tier- und Pflanzenarten sind nur in ganz bestimmten und teilweise eng abgesteckten Zonen anzutreffen.
Für seinen Amazonasausflug sollte man daher in seinen Reiseplänen ruhig ein paar Tage mehr reservieren und dann auch gleich versuchen, mehrere Regionen im Regenwald anzusteuern. Nun dann bekommt man überhaupt einen kleinen Eindruck des gigantischen Ökosystems auf einer Fläche von 6,7 Mio. km² mit seiner nur zu einem Bruchteil erforschten Flora und Fauna. Und man bekommt ein Gefühl dafür, was es in Zeiten von Klimawandel und zunehmender Urwaldzerstörung für die Nachwelt zu bewahren gilt.