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Zitteraal mit 860 Volt in Amazonas-Regenwald entdeckt

Veröffentlicht am 18. September 2019 - 08:55h unter Nachrichten aus Amazonien

Eigentlich wollte eine Gruppe von Forschern lediglich die elektrogenen Fische Südamerikas näher beschreiben. Bei ihrer Arbeit haben sie dann aber neue Arten entdeckt und ebenso einen Zitteraal mit Rekordstromschlag, der die Volt einer gewöhnlichen Steckdose um ein Mehrfaches übersteigt.

Elektro-Zitteraal – Screenshot Video

Untersucht wurde unter anderem der Electrophorus electricus, ein für die Amazonas-Region typischer Fisch. Er wurde erstmals 1766 vom schwedischen Naturforscher Carl Linnaeus beschrieben. Die Einheimischen nennen den Elektrofisch ”Poraquê”.

In der Amazonas-Region ist er weit verbreitet und unter den unterschiedlichsten Umweltbedingungen anzutreffen. Genau das hat bei den Wissenschaftlern Aufmerksamkeit erregt.

Nach eingehenden Forschungen hat sich ihre Vermutung bestätigt, dass es zu einer ökologischen Seperation gekommen sein könnte. Tatsächlich handelt es sich beim bisher als Electrophorus electricus bekannten Zitteraal nicht nur um eine Art, sondern um drei Arten. Jede von ihnen ist bestimmten Umweltbedingungen angepasst.

Während der Electrophorus electricus in den Gewässern des nördlichen Amazoniens zu finden ist, besiedelt der Electrophorus voltai höher gelegene Bereiche mit Stromschnellen und Wasserfällen. Electrophorus varii bevorzugt hingegen die niedriger gelegenen Bereiche des Amazonasbeckens.

Gemessen haben die Forscher ebenso die Stromschläge der Elektrofische. Bei der neuen Fischart Electrophorus voltai wurden dabei 860 Volt und damit ein Rekord registriert. Laut den Biologen ist bei keinem anderen Tier eine so starke Elektrizität gemessen worden. Bisher galt bei den Zitteraalen vielmehr ein Maximum von 650 Volt.

Tödlich ist der vom Zitterwaal abgegebene Stromschlag für den Menschen in der Regel nicht, weil er nur ein bis drei Sekunden dauert, wie der Brasilianer David de Santana vom Smithsonian Museum erklärt. Allerdings kann er Panik auslösen und dadurch zum Ertrinken führen, so Santana.

Beteiligt sind an der vom Smithsonian Museum, der National Geographic Society und der brasilianischen Fapesp unterstützten Studie über 20 Forscher verschiedener brasilianischer und amerikanischer Einrichtungen. Seit Beginn der Studie vor zwei Jahren haben sie in den Gewässern Südamerikas bereits 50 verschiedene Elektrofische entdeckt.

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