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Verlust des Amazonas-Regenwaldes entspricht der Größe Englands

Veröffentlicht am 26. November 2015 - 13:17h unter Nachrichten aus Amazonien

Regenwald-Baumfaeller_Tomaz Silva-AgenciaBrasilZwischen 2000 und 2013 hat der Amazonas-Regenwald eine Fläche verloren, die der Größe Englands entspricht. Insgesamt sind in den 13 Jahren 222.249 Quadratkilometer der grünen Lunge der Erde vernichtet worden, wie es in einer am Mittwoch (26.) vorglegten Studie der Organisation „Rede Amazônica de Informação Socioamtiental Georeferenciada” (RAISG) heißt.

Die Studie umfasst die gesamte Amazonas-Region Lateinamerikas und soll während dem Weltwirtschaftsgipfel in Paris Anfang Dezember vorgestellt werden. Vom an der Studie beteiligten, peruanischen Institut „Bem Comum“ (IBC) wurde der Regenwaldverlust als „äußerst beunruhigend“ eingestuft.

Auch wenn die größte Zahl der Kahlschläge zwischen 1970 und 2000 stattgefunden haben (9,7 Prozent der ursprünglichen Fläche), sind zwischen 2000 und 2013 dennoch 3,6 Prozent verloren gegangen und summiert sich der Totalschwund auf 13,3 Prozent.

IBC-Direktor Richard Chase Smith nennt die Land- und Viehwirtschaft als zwei der Hauptgründe für die Regenwaldvernichtung. Angeführt werden von ihm jedoch ebenso Infrastrukturmaßnahmen wie der Bau von Straßen und Wasserkraftwerken, den illegalen Bergbau sowie den Drogenanbau.

Am meisten abgeholzt wurde in Brasilien. Dort sind zwischen 2000 und 2013 etwa 174.000 Quadratkilometer Amazonas-Regenwald vernichtet worden, eine Fläche, viermal so groß wie die Schweiz. Ab 2006 konnte der Rhythmus jedoch verlangsamt werden. Bolivien hat 10.000 Quadratkilometer seines Regenwaldes eingebüßt.

In Kolumbien sind es 6.167 Quadratkilometer. Dort wurde zwischen 2005 und 2010 ein deutlicher Anstieg und ab 2010 wieder eine Abnahme der Rodungen registriert. Ecuador hat 10,7 Prozent seines Regenwaldes verloren und Peru 9,1 Prozent.

Die Indigenen Völker sind der Studie zufolge auf 28,18 Prozent des Amazonas-Regenwaldes verteilt. Allerdings sind laut der Organisation RAISG nur 1,1 Prozent von ihnen frei von Bedrohungen und äußerem Druck. Als Druck definiert die Organisation menschliche Aktionen, welche die Integrität des Ökosystems sowie die Rechte der Waldvölker in Gefahr bringen. Laut Smith sind die Regionen, die frei von äußeren Drücken sind, äußerst selten.

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