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Studie zeigt: Dreiviertel des Amazonas-Regenwaldes verliert seine Regenerationsfähigkeit

Veröffentlicht am 8. März 2022 - 19:12h unter Nachrichten aus Amazonien

Eine im Wissenschaftsmagazin “Nature Climate Change“ veröffentlichte Studie zeigt, dass der Amazonas-Regenwald seine Kapazität verliert, sich zu regenerieren. Bereits 75 Prozent des größten, tropischen Regenwaldes der Welt sollen betroffen sein. Die Verantwortlichen dafür sind laut den Forschern die anhaltende Zerstörung des Regenwaldes und der Klimawandel.

Abholzung Amazonas – Foto: Mayke Toscano-Secom-MT

Festgestellt haben die Forscher, dass die Vegetation in den betroffenen Bereichen trockener ist als üblich und der Wald eine längere Zeitspanne benötigt, um sich von Bränden und Dürren zu erholen. Über die Hälfte des Regenwaldes könnte sich deshalb in den kommenden Jahrzehnten unwiederbringlich in eine Savanne verwalden, die weniger artenreich als der Amazonas-Regenwald ist, sollten Abholzung und Zerstörung nicht gestoppt werden.

Auswirkungen hätte dies nicht nur regional, sondern ebenso auf die Kohlenstoffspreicherung und auf den Klimawandel auf globaler Ebene. Aufgeführt wird etwa eine Verringerung der Niederschlagsmengen in verschiedenen Regionen der Welt.

Noch können die Veränderungen aufgehalten werden, so die Forscher. Die Studie zeigt zwar, dass sich der Regenwald dem „No-return-point“ nähert, dieser aber noch nicht überschritten sei.

Signale für den “Wendepunkt“ stellen die Wissenschaftler indes bereits seit Anfang der Jahre 2000 fest. Für die Studie haben die Wissenschaftler Modelle der Umweltanalyse verwendet, die als Stabilitätsindikatoren bezeichnet werden und bereits in Studien zum Einsatz gekommen sind, wie der über das Eisschild Grönlands. Die Grundlage bilden Satelliten- und Fernerkundungsdaten, die zwischen 1991 und 2016 in der Amazonas-Region gesammelt wurden.

Sie basieren unter anderem auf dem Faktor der optischen Tiefe der Vegetation. Gemessen wird dazu die von den Bäumen ausgehende Mikrowellenstrahlung. Diese gibt wiederum Auskunft darüber, wieviel Sonnenlicht in den Wald eindringen kann.

Mitgewirkt haben an der Studie Chris Boulton und Tim Lenton vom Global Systems Institute der University Exeter (Großbritannien) und Nilas Boers von der Technischen Universität München. Die Initiative ist Teil des Projektes TiPES der Universität Kopenhagen, das Systeme der Erde analysiert.

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