Eigentlich sollten diejenigen, die den Wald aktiv schützen, auch eine Gegenleistung dafür erhalten. Doch die beispielsweise über den grünen Klimafonds (Green Climate Fund) versprochenen Kompensationen kommen kaum bei den Waldvölkern an. Die Indios Südamerikas haben deshalb bei der Klimakonferenz COP20 in Lima die Einrichtung eines “REDD+ Indígena Amazônico” (RIA) und einen 10-Punkte-Katalog vorgelegt. Die Kohlendioxidbank REDD (Reducing Emissions from Deforestation) ist zwar umstritten, wird jedoch als wichtiges Instrument zum weltweiten Klimaschutz angesehen.
Insgesamt 50 Seiten umfasst das Werk “Die indigenen Völker bremsen die Klimakrise”, das während der Klimakonferenz übergeben wurde. Es enthält Vorschläge, wie einer weiteren Abholzung Einhalt geboten und der Kohlendioxidausstoß reduziert werden kann. Dass die Indios einen wichtigen Anteil bei der Bekämpfung der illegalen Holzeinschläge haben, zeigen mittlerweile mehrere Studien. Nach Angaben der Vereinigten Organisationen des Amazonasbeckens (COICA) liegt die Kahlschlagsrate in den Indiogebieten bei lediglich 0,2 Prozent, während die staatlichen Schutzgebiete mit 1,4 Prozent ein Mehrfaches davon aufweisen.
Kritisiert wird von den Indios, dass sie vom grünem Klimafonds nicht direkt profitieren. Damit auch diejenigen, die den Wald aktiv schützen, an Ausgleichszahlungen beteiligt werden, schlagen sie die Einrichtung eines eigenen Fonds vor, an dem juristische Personen, Einrichtungen, Regierungen und Unternehmen teilnehmen können. Das Geld daraus soll dann für von den Indios entwickelte Projekte zur Anpassung an die Klimaveränderungen in der Amazonasregion eingesetzt werden.
Edwin Vasquez, Führer und Vertreter der 390 indigenen Völker der neun Amazonasländer, fordert zudem einen ernsten Dialog zwischen Staatsvertretern und Indios, dies auch im Hinblick auf die Ausweisung und Respektierung von Indio-Territorien.