Der 5. September ist der “Tag Amazoniens“ und Brasilien feierte dieses Datum mit einem allgemeinen Rückgang der Waldzerstörungs-Statistik. In diesem Jahr 2015 registrierte man, dass sich im letzten Jahrzehnt – zwischen 2004 und 2014 – die jährliche Rate der Entwaldung um 82% verringert hat – von 27.772 Quadratkilometern pro Jahr ist sie auf 5.012 Quadratkilometer gefallen.
“Ich glaube, dass dies eine Erfolgsdemonstration der Umweltpolitik unseres Landes ist, die es verdient, nicht nur registriert, sondern gefeiert zu werden“, sagte der Minister für Wissenschaft, Technologie und Erneuerung, im August, während einer Verbreitung der vom „Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais (Inpe/MCTI) unter Bezug auf die entsprechenden Satellitenfotos.
Zum Studium der Einflüsse Amazoniens auf das Weltklima, hat das MCTI die Ergebnisse des Observatoriums “Torre Alta“ ausgewertet, eines inmitten des Regenwaldes errichteten stählernen Beobachtungsturms von 325 Metern Höhe, 150 Kilometer von Manaus entfernt. Der Turm wurde erst im August dieses Jahres eingeweiht und soll der Wissenschaft dienen, indem er Daten über die Interaktionen zwischen Vegetation und Atmosphäre sammelt.
Der Turm ist mit Laser-Sensoren und Radar ausgerüstet, um die Strömungen des Wasserdampfes und der Luft aufzuzeichnen, aus denen sich die Wolkenformationen bilden. Die gewonnenen Daten werden dazu beitragen, das System der Klima-Voraussage zu verbessern.
“Die hier entwickelten Studien sind dafür bestimmt, das Leben auf unserem Planeten zu erhalten und Alternativen für eine anhaltende Weiterentwicklung der Menschheit aufzuzeigen“, sagte der Minister während der Einweihung des “Klimaturms“ in Amazonien.
Das Projekt, entwickelt vom “Institut zur Erforschung Amazoniens (Inpa/MCTI)“ erhielt eine Investition von R$ 26 Millionen (7,4 Millionen Euro) vom Deutschen Ministerium für Erziehung und Forschung und von der Regierung des Bundesstaates Amazonas.
Eine weitere Investition des MCTI zur Erweiterung der wissenschaftlichen Forschung und der Verbesserung von Schutzvorrichtungen, sowie zur Bekämpfung der Waldzerstörung, ist das Programm “Amazônia Conectada“ (Verbundenes Amazonien), durch das 52 Munizipien mit einem Hochgeschwindigkeits-Internet verbunden werden sollen.
Ziel ist es, das optische Netz mittels der Wasserläufe (unter Wasser) auf 7,8 km auszudehnen und damit auch die abgelegensten Winkel Amazoniens zu erreichen, um 3,8 Millionen Personen miteinander verbinden zu können. Durchgeführt vom brasilianischen Militär, wird das Programm fünf Informationswege gründen, um die Munizipien der Kanäle der Flüsse Negro, Solimões, Purus, Juruá und Madeira zu erreichen. Bisher verbindet das Glasfasernetz lediglich die Hauptstadt Manaus mit dem Rest Brasiliens.