Wer einen kleinen Eindruck von der Einzigartigkeit des Amazonas-Regenwaldes bekommen will, kann dies künftig von zu Hause aus tun Mit dem Amazon Street View geht es mitten ins Herz des größten Regenwaldes der Welt. Entstanden ist das Projekt in Zusammenarbeit der Stiftung Fundação Amazonas Sustentável. Es zeigt nicht nur die Schönheit und Vielfalt des Regenwaldes, sondern soll ebenso zu dessen Schutz beitragen.
Für das Projekt ausgewählt wurden die Schutzeinheiten Juma und Madeira im brasiliansichen Bundesstaat Amazonas. Beides sind Reservate für eine nachhaltige Entwicklung. Sie umfassen 900.000 Hektar Regenwald und liegen 228 Kilometer von Manaus entfernt. Dort hat das Team 500 Kilometer auf den Flüssen Aripuanã, Mirepauá und Madeira zurückgelegt und ist zu Fuß 20 Kilometer tief in den dichten Regenwald vorgedrungen. Im Rucksack mit dabei war der “trekker”, ein 18 Kilogramm schweres Gerät mit Kamera, mit deren 15 Linsen alle 2,5 Sekunden ein 360-Grad-Foto entsteht.
Das Team hat allerdings nicht nur für Aufnahmen auf Augenhöhe gesorgt. An einem etwa 60 Meter hohen Kastanienbaum haben sie zwei Seilzüge angebracht und daran den trekker befestigt, um auch hoch von den Baumwipfeln aus Bilder zu erhalten. Das Ergebnis ist allerdings mehr als nur eine Fotoshow. Beim Internauten entsteht vielmehr der Eindruck, als würde er selbst den Baum hinaufklettern oder am Seilzug hinunterfahren.
Eingebunden wurden in das Projekt zudem 18 comunidades, kleine, einfache Siedlungen inmitten des Regenwaldes, die vom Extrativismus, der Wald-Landwirtschaft und ebenso vom Tourismus leben. Auch sie können mit Hilfe des Amazon Street View virtuell besucht werden. Wer will, kann in die Dorfschule spazieren, in die Kirche gehen oder sich in einer der Pousadas umsehen und erhält so einen kleinen Eindruck über das Leben im Amazonas-Regenwald.