Der Amazonas-Regenwald ist Heimat von 14.000 verschiedenen Arten von Samenpflanzen. Dazu gehört auch die stattliche Zahl von 6.727 Baumarten. Zu dem Ergebnis kommt eine internationale Studie, an der 44 Botaniker aus der ganzen Welt beteiligt waren.
Impressionen Amazoniens – Foto: Pedro Devani/SecomAcre
Wie enorm die Artenvielfalt des größten Regenwaldes des Planeten ist, zeigt ein Vergleich mit anderen Zahlen. Weltweit sind bisher über 60.000 Baumarten bekannt. Nach dem Ergebnis der Studie nehmen die Baumarten des Amazonas-Regenwaldes elf Prozent davon ein. Den Hauptteil der in Brasilien, Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Peru, Venezuela und Guiana gesammelten Pflanzen stellen die Hülsenfrüchtler (Leguminosae) mit 1.379 Spezies.
Ursprünglich sind die Forscher von 11.000 bis 12.000 Baumarten im Amazonas-Regenwald ausgegangen. Jetzt haben die Forscher aber Datenbanken und Herbarien durchstöbert und die bisherigen Funde katalogisiert. Herausgefallen sind dabei Bäume, die in der Amazonasregion nicht heimisch sind. Auch Sträucher und Aufsitzerpflanzen wurden abgezogen.
Dass sich die Zahl der Baumarten dadurch verringert hat, schmälert nach Auffassung der Botaniker keineswegs die Artenvielfalt des Regenwaldes. Vielmehr seien weitere Studien in dem gigantischen Gebiet Amazoniens notwendig, so die Forscher.
Belegt wird dies auch durch die Tatsache, dass jährlich neue Pflanzenarten entdeckt werden. Allein zwischen 1990 und 2006 sind in Amazonien 582 neue Bedecktsamer oder Blütenpflanzen neu beschrieben worden. Mit weiteren Neufunden darf gerechnet werden, zumal große Bereiche des Regenwaldes noch nicht erforscht sind.
Angeführt wurde die Studie von Domingos Silva Cardoso von der Universität Bahias (UFBA) und Tiina Särkinen vom Botanischen Garten in Edinburgh Schottland. Maßgeblich beteiligt war auch das Museu Paraense Emilio Goeldi, das eine der größten botanischen Sammlungen des Amazonas-Regenwaldes beherbergt.
