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Vögel in Amazonien

Veröffentlicht am 25. November 2011 - 10:22h

Willkommen im Mega-Vogelpark unserer Erde! Von den vielfarbigen Aras über langschnäbelige Tukane zu den majestätischen Harpyien – die südamerikanischen Tropen sind eine der diversifiziertesten Regionen der Welt für Vögel. Ungefähr 3.800 Arten findet man hier – mehr als 1.300 in Amazonien, davon sind 28 Arten endemisch, das heisst, sie kommen nur in der Amazonasregion vor.

Und zwischen dem Lebensraum der einen und der anderen Spezies gibt es auch bemerkenswerte geografische Unterschiede. Während die schon erwähnte Harpyie zwischen dem südlichen Teil Zentralamerikas und Amazonien am Himmel kreist, wird man bestimmte Tukanarten nur in relativ begrenzten Arealen begegnen. Dasselbe gilt für den sehr seltenen Tiefland Felsenhahn (“Galo-da-serra” – Rupicola rupicola), den seltenen, zaunköniggrossen Uirapuru (“Uirapuru“ – Cyphorhinus aradus), den Rosa Löffler (“Colhereiro“ – Ajaja ajaja), die verschiedenen Ara-Arten, Papageien und Sittiche. Ein grosser Teil dieser Spezies ist vom Aussterben wegen ihrer bunten Federn bedroht.

Ausser den schon genannten Arten können wir hinzufügen: Unzählige Kolibri-Arten (“Beija-flores“ – Trochilidae), Singdrosseln (“Sabiá“ – Turdus rufiventris), Kardinäle (“Cardinalidae“ – Paroaria capitata), Palmentangaren (“Sanhuçu“ – Thraupis palmarum), Orangetrupiale (“Corrupião“ – Icterus jamacaii), und viele, viele andere.

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Rufescent Tiger-heron (Tigrisoma lineatum) Pantanal, Brazil 2013
Cattle Tyrant (Machetornis rixosa) Iguazu Falls, Parana, Brazil 2018
Plush-crested Jay (Cyanocorax chrysops) Iguazu Falls, Parana, Brazil 2018
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Plush-crested Jay (Cyanocorax chrysops) Iguazu Falls, Parana, Brazil 2018
Plush-crested Jay (Cyanocorax chrysops) Iguazu Falls, Parana, Brazil 2018
Capped Heron (Pilherodius pileatus) Pantanal, Brazil 2013
Maritacas
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Zahlreiche Vögel wandern vom Norden oder Süden in den Amazonas-Regenwald ein. Die Vögel Amazoniens sind besonders bedroht durch Abholzung, da sie sich in erster Linie in den Kronen der Bäume aufhalten und dort auch nisten. Wenn die Zerstörungsrate so weitergeht wie bisher, wird der Regenwald binnen 40 Jahren verschwunden sein. Menschliche Übergriffe gefährden auch die Lebensräume vieler Vögel in Amazonien. Die landwirtschaftliche Produktion und das lichten des Waldes für Strassenpisten begrenzen die Nistareale im Regenwald.

Man unterscheidet die Vögel Amazoniens mittels der Art und Lage des Regenwaldes, in dem sie leben. Jede dieser Regenwald-Arten oder –kommunen besitzt einzigartige, angepasste Pflanzen, Tiere und Ökosysteme. Die Vögel interagieren mit anderen Tieren innerhalb ihrer Kommune durch die Nahrungskette, im Wettbewerb, der Fortpflanzung, Altruismus und Symbiose.

Die Ernährung der Vögel des Regenwaldes ist zwischen den einzelnen Arten ganz unterschiedlich. Weil dieses Gebiet so immens gross ist, bietet der Amazonas-Regenwald mit seinen unterschiedlichen Lebensräumen zahlreiche Ressourcen, von denen sich die Vögel täglich ernähren – allerdings sind Nüsse und Samenkerne, Früchte und Blätter die Hauptnahrung für viele Arten.

Die Harpyie (Harpia harpyja) – ohne Zweifel einer der majestätischsten Vögel der Amazonas-Region. Dieser Neuwelt-Adler ist über einen Meter gross und hat eine Flügelspanne von mehr als 2 Metern. Seine Beine und Füsse sind aussergewöhnlich dick und kräftig, und den Kopf ziert eine hohe, schwarzgraue Federkrone. Weibliche Harpyien sind ein Drittel grösser als die Männchen.

Kolibris haben relativ simple Ernährungsansprüche im Vergleich mit anderen Vögeln Amazoniens. Jedoch ist für sie die Ernährung noch lebenswichtiger als für andere Vögel: Ein Kolibri muss jeden Tag etwa 50% seines Körpergewichts an Nahrung zu sich nehmen infolge seines schnellen Metabolismus und einem konstanten Herzschlag zwischen 450 und 1.300 Schlägen pro Minute. Die Nahrung der Kolibris besteht hauptsächlich aus Nektar von Blumen und Blüten, sowie aus Insekten mit weichen Körpern. Die “British Ornithologists’ Union Colombia Expedition”, im Oktober 1987 und September 1989 im südlichen Teil des Amacayacu National Parks in Matamata, Kolumbien, entdeckte eine Übereinstimmung zwischen der Länge von Kolibrischnäbeln und der Länge jener Blütenröhren, aus denen sie ihren Nektar zu extrahieren pflegten.

Rotschwanz Eremiten (Glaucis hirsutus) ernähren sich von einer breiten Vielfalt an Pflanzen, und die meisten der beobachteten Spezies bestätigten die erwähnte Korrelation. Eremiten-Kolibris sind als extrem langschnäbelig bekannt und deshalb in der Lage, viel mehr Pflanzenarten als Nektarspender nutzen zu können als kleinere Kolibris. Die Eremiten holen sich den Nektar von Blüten mit 15 mm bis 70 mm langen Blütenröhren (Corollas).

Die Amazonas-Papageien haben ein breiteres Nahrungsspektrum, inklusive Samen, Gras, Früchte, Pflanzenschoten und Blätter. Ausgestattet mit einem mächtigen Schnabel, sind sie in der Lage, harte Nussschalen zu knacken und ihre Nahrung zu zerreiben, was diesen Vögeln erlaubt, sich von einer Vielfalt an Ressourcen zu ernähren. Die Papageien-Vögel benutzen ihren kräftigen Schnabel als dritte Hand um Äste zu erklettern und sind so befähigt, auch Futter an schwer zugänglichen Stellen zu erreichen.

Mit seinen multiplen Landschaften und Biosphären kann der Amazonas-Regenwald Tausenden von Vögeln mit unterschiedlichen Existenz- und Nahrungserfordernissen eine Heimat bieten. Biologen unterteilen Amazonien in acht endemische Distrikte: Napo, Inambari, Rondônia, Tajós, Xingu und Belém. Obwohl jede dieser Regionen sich in Bezug auf ihre ökologischen Charakteristika ähnelt, ist ihre “Biota“ (Pflanzen- und Tierleben einer Region) unterschiedlich zusammengesetzt.

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