Wenn man die gesamte Ausdehnung seines hydrographischen Beckens betrachtet, gibt es um die 1.100 Nebenflüsse des Rio Amazonas, die ein immenses Labyrinth bilden, das Besucher der Region immer wieder aufs Neue beeindruckt.
Einige der bedeutendsten Nebenflüsse des Amazonasstroms sind:
Vom rechten Ufer
Rio Javari
Der Fluss entspringt in der “Serra da Contamana, auf 400 m Höhe, unter dem Namen Rio Jaquirana. Sein 1.180 Kilometer langer Verlauf dient als Grenze zwischen Peru und Brasilien – er bewässert u.a. auch das brasilianischen Munizip Benjamin Constant. Er ist besonders an seinem Oberlauf sehr unruhig und voller Schleifen – an seiner Mündung befinden sich die Inseln “Islândia“ und “Petrópolis“. Weite Teile der von ihm durchquerten Region sind menschenfeindlich und deshalb wenig besiedelt – der Fluss ist ab seinem mittleren Verlauf schiffbar für kleine und mittelgrosse Boote. Anfangs fliesst er in nordöstlicher Richtung bis zum Zusammenfluss mit dem Rio Bará – jetzt nimmt er den Namen Rio Javari an. Bis in die Nähe von Evira fliesst er nach Norden und danach wendet er sich wieder nordöstlich und mündet in den Rio Solimões (Oberlauf des Amazonas) bei dem Ort Atalaia do Norte.
Rio Jutaí
Sein Quellgebiet liegt in der Region, welche vom Rio Ipixuna bewässert wird, einem Zufluss des Rio Juruá – er präsentiert enge Passagen und lehmiges Wasser.
Rio Juruá
Entspringt im “Serro das Mercês” (in der Serra da Contanama) in 453 m Höhe und ist einer der bedeutendsten Zuflüsse Amazoniens, weil er einer der wasserreichsten und in unzähligen Schleifen angelegter Fluss ist. Seine Länge beträgt 3.283 km und seine Breite an der Mündung, vor der Insel “Conciência“, nahe des Örtchens “Tamaniquá“ (rund 800 km von Manaus), schwankt zwischen 350 und 400 Metern. Mehr als 1.000 Kilometer seines Verlaufs sind schiffbar während der Regenperiode (Januar und Februar), dagegen verkürzt sich diese Möglichkeit auf 220 Kilometer in der Trockenperiode. Seine unzähligen Zuflüsse sind ebenfalls schiffbar während eines Teils des Jahres – im Sommer sinkt der Wasserspiegel so weit, dass Sandbänke sichtbar werden, die den Schiffsverkehr verhindern.
Rio Madeira
Mit 3.240 Kilometern Länge ist er der bemerkenswerteste unter den Amazonas-Zuflüssen. Er bildet sich aus dem Zusammenfluss von Rio Mamoré und Rio Guaporé, vor dem “Madeira“ benannten Wasserfall, der sich über eine gewaltige Feldbarriere ergiesst. Der Fluss ist schiffbar von seiner Mündung bis zu dem Flecken “Santo Antônio“, an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Amazonas und Mato Grosso. Der Hauptarm des Madeira ergiesst sich etwa 50 km oberhalb des Ortes Itacoatiara in den Amazonas. In seinem lehmig trüben Wasser treiben entwurzelte Bäume, abgebrochene Äste, Floss- und Bootsteile – besonders bei Hochwasser – was Konzentration und Umsicht der zahlreichen Bootsbesitzer erfordert, die den Madeira als Transportweg nutzen.
Rio Purus
Er hat lehmiges Wasser wie der Rio Solimões und wechselt seine Farbe entsprechend der Regen- oder der Trockenperiode. Dieser Fluss entspringt als Rio Pucani auf einer Höhe von 500 Metern in der Serra de Contamana, die ihn vom Becken des Rio Ucayali trennt. Seine bedeutendsten Zuflüsse sind die Bäche Curiuja und Cujar. Ein Fluss von beachtlicher Länge, mit 3.325 Kilometern.
Rio Tefé
Er kommt von den Höhen zwischen den Flüssen Tapauá und Juruá, fliesst in nordöstlicher Richtung und nimmt Wasser von Seen und unzähligen Bächen und kleineren Wasserläufen auf.
Rio Coari
Während des grössten Teils des Jahres wird er von vielen Booten und mittelgrossen Schiffen befahren – in der Trockenperiode verkehren nur noch kleine Kanus.