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Zunehmender Run auf Gold bedroht Amazonas-Regenwald und indigene Völker

Veröffentlicht am 18. Dezember 2018 - 19:03h unter Nachrichten aus Amazonien

Eine neue Studie belegt immer mehr illegale Goldabbau-Stellen im Amazonas-Regenwald. Beflügelt wird der Run auf das Edelmetall durch die international hohen Goldpreise. Mit dem Abbau einher gehen auch die Zerstörung des einzigartigen Regenwaldes, Verseuchung von Böden und Flüssen, Malaria und Bedrohungen für indigene Völker und andere dort lebende Menschen.

Illegale Goldschürfer – Foto: Secom/Ibama

Die Studie stammt von dem länderübergreifenden Amazonasprojekt RAISG (Amazonian Network of Georeferenced Socio-Environmental Information). Dahinter verbirgt sich ein Netzwerk von Umweltorganisationen. Sie haben Satellitenbilder der Amazonasregion sechs südamerikanischer Länder ausgewertet.

Entdeckt haben sie dabei 2.312 illegale Goldminen, die auf Venezuela, Brasilien, Bolivien, Kolumbien, Peru, Ecuador verteilt sind. Hinzu kommen weitere 245 größere Goldabbauflächen. Die Forscher gehen jedoch davon aus, dass die tatsächliche Zahl weit höher liegen dürfte.

In dem nun vorgelegten Bericht sprechen sie von einer „Epidemie“ und einer Ausbreitung des kriminellen Goldabbaus ohnegleichen. Enorme Zunahmen der illegalen Machenschaften der Goldsucher wurden vor allem in Schutzgebieten und Indio-Territorien registriert.

Neben dem Goldraub bringt die Aktivität enorme Probleme für Wald und Menschen. Das für das Goldauswaschen verwendete, gesundheitsschädliche Quecksilber reichert sich in Boden und Flüssen und damit ebenso in der Nahrung der dort lebenden Menschen an.

“Der illegale Bergbau kann uns töten“, wird Agustin Ojeda vom Volk der Shirian (Venezuela) in dem Bericht zitiert. Verwiesen wird auch auf eine Studie, nach der in 92 Prozent der Haarproben einer betroffenen Yanomami-Gemeinschaft erhöhte Quecksilberwerte nachgewiesen worden seien.

“Der illegale Bergbau ist für den Amazonas-Regenwald und die indigenen Völker, die den Wald ihr Haus nennen, eine ernste Bedrohung“, sagte Moira Birss von Amazon Watch.

Die wird zumindest in Brasilien wohl noch zunehmen. Der künftige Präsident des Landes (Jair Bolsonaro) hat bereits mehrfach angekündigt, den Amazonas-Regenwald wirtschaftlich nutzen zu wollen. Indio-Territorien und Schutzgebiete will er verkleinern und eine Ausbeutung in Indio-Territorien gegen Zahlung von Royalties zulassen.

Einmal mehr wird für Veränderungen letztlich wohl wieder Druck von den Konsumenten notwendig sein. Von den RAISG-Mitgliedern wird in dem Bericht ebenso auf die Verantwortung der Gold ankaufenden Unternehmen verwiesen und diese zu Aktionen aufgefordert.

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