
Boto Amazon Delphin – Foto: Anna-ART/Fotolia.com
Das Ergebnis der Studie ist alarmierend. Im Amazonas-Regenwald Brasiliens wurde das Quecksilber in den Botos in der Region des Flusses Tapajós und im Nationalpark Juruena nachgewiesen. Quecksilber wird vor allem in den illegalen Schürfgruben zur Auswaschung von Gold verwendet.
Noch fehlen Studien, die Aufschlüsse über die Auswirkungen des Quecksilbers auf die Gesundheit der Flussdelfine geben könnten. Das bisherige Ergebnis zeigt dennoch, dass etwas nicht in Ordnung ist, wie Marcelo Oliveira vom WWF-Brasil es ausdrückt. Besorgt sind die Forscher vor allem um die Indios, deren Nahrungs- und Trinkwassergrundlage die Flüsse sind.
Die länderübreifende Initiative Botos da Amazônia hat sich deshalb an die Stiftung Fiocruz gewandt, damit diese die indigenen Gemeinschaften der betroffenen Regionen untersucht.
Fiocruz hat bereits 2016 gemeinsam mit dem Insituto Socioambiental (ISA) eine Studie zur Quecksilberbelastung indigener Gemeinschaten im Indio-Territorium Yanomami im brasilianischen Bundesstaat Roraima durchgeführt. Von den untersuchten Bewöhnern der Indio-Dörfer waren 92 Prozent mit Quecksilber belastet.
Für ihre Studie der Botos haben die Forscher 46 Flussdelfine mit Transponder versehen und sie mit Hilfe von Satelliten über Monate hinweg begleitet. Herausgefunden haben sie dabei ebenso, dass die Flussdelfine in Familiengemeinschaften “wandern“ und täglich zwischen drei und zehn Kilometer zurücklegen.
Ein weiteres Forschungsergebnis war, dass die Botos verschiedene Umgebungen aufsuchen und bei Hochwasser auch in die überschwemmten Bereichen des Regenwaldes vordringen.
Geplant ist, die Studien weiterzuführen, um mehr über die Ansprüche der Flussdelfine an ihren Lebensraum zu erfahren und auch darüber, wie sich der Bau von Wasserkraftwerken auf den Bestand auswirkt.